Das Opel GT Forum

Thema:
eröffnet von Ewald am 18.10.06 23:32
letzter Beitrag von missi am 03.11.06 15:31

1. Öldruck und Kühlwassertemperatur

geschrieben von Ewald am 18.10.06 23:32

Grüß euch Gott!
Ich war heute mit meinem gelben US72er (original 78 PS) in Wien unterwegs. Jede Menge Verkehr und auch Stop and Go Betrieb.
Da ich bisher dachte, nur leistungsgesteigerte GTs haben Kühlungsprobleme, nahm ich es locker. Dann fiel mein Blick auf das Thermometer, oh Schreck, die Nadel hat gerade den letzten dicken Strich vor dem roten Bereich passiert. Gott seis gedankt, es kam wieder ein Stück Strasse zum Fahren und der Zeiger ging ziemlich flott wieder an seinen angestammten Platz ans Ende des ersten Drittels.
Wo wirds denn wirklich brenzlich? Oder sollte ich doch einmal schauen wieviel Kühlwasser ich noch habe?
Dann einige Zeit und Kilometer später, betrachtete ich wieder ein anderes Instrument, den Öldruck.
Oh Schreck, der war bei Standgas kaum über dem 1 bar Strich. Wenn nur nicht das Lämpchen aufleuchtet! Im kalten Zustand habe ich am Stand so um die 3 bar, beim Fahren kann er auch so auf 4 bar steigen.
Also gibt es anscheinend einen direkten Zusammenhang mit der Motortemperatur.
Ist das alles normal oder sollte mich das eine oder andere doch beunruhigen.
Immerhin bin ich ganz normal nach Hause gefahren....
Ewald
2. RE: Öldruck und Kühlwassertemperatur

geschrieben von moonchild1967 am 19.10.06 00:54

Zu der Kühlwasserproblematik kann ich nichts sagen, da mir noch die praktischen Erkenntnisse im GT fehlen. Zur Öldruckproblematik jedoch kann ich schon ne Aussage treffen <img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/wink.gif border=0 alt=´wink´>. Hier kann ich dich beruhigen, deinem Auto fehlt nix. Habe mehr als 10 Fahrzeuge mit 19s und 2.0 E-Motoren gefahren, bei all denen ist nach einer zügigigen Autobahnfahrt bei nem Zwischenstop auf einem Rastplatz fast immer der Öldruck soweit wie bei dir gefallen, manchmal ging sogar das Warnlicht kurz an. Ähnlich bei extremen Stop&Go. Hängt m.E. mit hoher Ölthemperatur zusammen, und die natürlich wieder mit hoher Wasserthemperatur. Als Lösungsmöglichkeit bietet sich hier sicher ein Elektrolüfter, ein besserer Kühler und evt. zusätzlich noch ein Ölkühler an.

Harald
3. RE: Öldruck und Kühlwassertemperatur

geschrieben von Totti am 19.10.06 06:41

Hi,

wegen der Wassertemp: Wir haben nen 2.2er drin ohne starren bzw. Viskolüfter. Nur E Lüfter direkt vorm Hochleistungskühler, selbst bei längeren Standphasen oder Stop and Go ging der Zeiger noch nie weiter über die 80 Grad Markierung.
Öldruck zeigt er im kaltem Zustand zwischen 4 und 5 bar(Leerlauf). Wenn er richtig warm ist, geht er im Stand bis auf 2 runter. Bei Umdrehungen über 2000 geht er dann aber wieder auf 4-5 bar hoch.
Wir haben ihn allerdings noch nicht richtig über die Bahn gescheucht, also alles bei dem Fahrzeugalter entsprechender Fahrweise <img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/wink.gif border=0 alt=´wink´>

Totti
4. RE: Öldruck und Kühlwassertemperatur

geschrieben von henry1900 am 19.10.06 15:00

Hallo Ewald,

meinen GT fahre ich seit 33 Jahren mit insgesamt 227.ooo km. Es ist jetzt der zweite Motor drin mit 120.000 km Laufleistung.
Was du geschildert hast, kann ich aus dieser Zeit bestätigen.
Die Kühlung mit dem Serienkühler liegt an der Grenze. Hat sich dieser im Laufe der Zeit zugesetzt, geht die Temperatur in der Stadt im Sommer bis an den roten Bereich und irgendwann kocht es dann auch.
Einige Jahre hatte ich einen Hochleistungskühler drin, bei dem es keine Probleme gab. Als sich dieser jetzt auch zugesetzt hatte, habe ich es im vorigen Jahr nochmal mit einem Serienkühler (Angebot von Buchta) versucht, bei dem die Kühlwassertemperatur diesen Sommer immer im rechten Bereich anzeigte.
Deshalb werde ich im Winter meine Hochleistungskühler überholen lassen.

Die Öltemperatur ist sehr hoch. Früher hatte ich ein Ölthermometer eingebaut und das zeigte bei längerer und schneller Autobahnfahrt bis über 150°C an. Ich habs dann ausgebaut, weil mir das auf die Nerven ging.
Damit ist natürlich auch eine Verdünnung des Öls verbunden, deshalb nur 1bar Druck im Leerlauf. Das ist aber solange kein Problem, wie die Öldruckkontrolllampe nicht aufleuchtet.
Die modernen Mineralöle vertragen übrigens diese hohen Temperaturen noch sehr gut, in den Mehrbereichsölen leiden allerding die Additive darunter.
Aus diesem Grund, und weil es weniger dünnflüssig wird, verwende ich ein Einbereichsöl HD 30. Da der GT nur im Sommer gefahren wird, ist das vollkommen ausreichend.
Der Öldruck bei heißem Motor ist im Leerlauf jedenfalls 1,5-2bar und geht bei Höhchstgeschwindigkeit auf 5bar hoch.

Gruß,
Henry

5. RE: Öldruck und Kühlwassertemperatur

geschrieben von Ewald am 29.10.06 21:21

Grüß dich Henry!
Heißt das ich soll mich schön langsam nach einen neuen Kühler umschauen? Es könnte schon sein, dass ich noch den originalen Kühler drinnen habe, der schon in Kalifornien stark im Einsatz war....
Und die Alternative wäre ein Ölwechsel vom jetzigen 15W40 auf ein Einbereichsöl HD30, wobei das nicht wesentlich gegen die überhöhte Temperatur hilft, die ja sicher nicht gesund ist für diverse Dichtungen usw..
Und ich dachte mit 78 PS hat man die Sorgen nicht....
Ewald
6. RE: Öldruck und Kühlwassertemperatur

geschrieben von henry1900 am 29.10.06 23:42

Hallo Ewald,

meine Erfahrungen beziehen sich auf den 19S Motor, ob man das auf deinen Motor übertragen kann, weiß ich nicht.

Kühlprobleme lassen sich aber in der Mehrheit der Fälle am Kühler festmachen, unabhängig vom Fabrikat des Fahrzeuges.

Selbst bei meinem Toyota Supra war der Kühler nach 12 Jahren zu und die Probleme waren nach Einbau eines neuen Kühlers behoben.

Laß dir beim Kühlerbauer ein Hochleistungsnetz einbauen und wenn du bei der Öltemperatur auf Nummer sicher gehen willst, dann bau noch einen Ölkühler ein.
Gibt es für nicht allzuviel Geld im Zubehör (Sandler, Timms) und ist einfach einzubauen.

Gruß,
Henry
7. RE: Öldruck und Kühlwassertemperatur

geschrieben von gttarga am 03.11.06 10:36

Hallo Ewald.
Bevor Du Dir ein Einbereichsöl HD30 in den Motor füllst,
solltest Du folgendes lesen:

http://www.castrol.com/castrol/faq.do
-> dann "Viskositäten" auswählen und auf "Go" klicken.

Dort kann man u.a. folgendes lernen:

Dynamische Viskosität:
Hier erfolgt die Einteilung in die Winter-Viskositätsklassen
0W, 5W, 10W, 15W, 20W, 25W. Je kleiner die Zahl vor dem W, umso
"dünnflüssiger" das Öl in der Kälte.
Die Kälteviskosität hat u.a. Einfluß auf die Anlasserdrehzahl

Kinematische Viskosität:
SAE-Sommer-Viskositätsklassen 20, 30, 40, 50, 60. Je größer
die Zahl hinter dem W, umso "dickflüssiger" das Öl bei 100 Grad Celsius.

........

Bei Motoren mit Temperaturproblemen oder Motoren, die verschleißbedingt
Öldruck "verlieren" (und deren ursächliches Problem nicht gelöst wird),
sollten ein Öl bekommen, dass bei 100 Grad möglichst wenig ausdünnt,
also z.B. eine SAE-Sommer-Viskositätsklasse von 60.
Und da es viele Oldtimerfreunde für sinnvoll halten, ihren Oldtimer
im Winter von Zeit zu Zeit laufen zu lassen, sollte das Öl bei niedrigen
Temperaturen möglichst wenig eindicken, also z.B. eine
Winter-Viskositätsklasse 0W bis 10W.

.... und wenn man sich bei Castrol so umschaut findet man
z.B. ein "Castrol RS 10W60" oder deren Nachfolger.
Dieses Öl würde ich Dir empfehlen.
Andere Hersteller haben sicherlich ähnlich gute Öle im Sortiment.

Dieses Öl kostet 3,5 bis 4 mal soviel wie "Baumarktöl",
also statt 10Euro/5L kostet es 35-40Euro/5L. (Es geht natürlich
auch noch billiger als 10Euro/5L).

Bei diesem und anderen "teuren" Ölen zahlt man natürlich auch die
vielen tollen Additive mit (über deren praktischen Nutzen man noch
separat diskutieren könnte) und natürlich den Markennamen.

Vielleicht kann ja mal jemand ein günstigeres 10W60 Öl aufzeigen.

Ob man ohne Temperatur- oder Verschleißprobleme in einen
"Brot und Butter" - Motor wie den CIH 2.0E und Co, die man ja ab
100 Euro nachgeschmissen bekommt, ein so teueres Motoröl einfüllen
sollte, ist eine Glaubensfrage. Mit dem teuren Öl ist man aber
immer auf der sicheren Seite. Man riskiert nichts (außer 30 Euro).
Man erkauft sich Sicherheitsreserven, die man vielleicht garnicht
braucht, aber wer kann das genau beurteilen.

Gruß
Jürgen

8. RE: Öldruck und Kühlwassertemperatur

geschrieben von missi am 03.11.06 15:31

@Jürgen :
Stimmt , ich hatte damals an meinem Ascona B 1,9S
nach Autobahnfahrt auch immer massive Probleme mit
dem Öldruck im Standgas . Teilweise sank er bis auf
0,5 bar ab , so daß die Öldrucklampe schon aufflackerte .
Erst als ich vom 15W40 auf das damalige Castrol RS
10W60 Vollsyntetik umstieg , blieb der Öldruck auch
nach einer "heißen" Fahrt im grünen Bereich , so daß
im Schnitt der Druck um ca. 0,7 bis 0,9 bar höher lag
als vorher , und damit in der Vorgabe laut Datenblatt.
Zu DM-Zeiten belief sich der Preis für einen 5l-Kanister
bei etwa 85,-DM , was sich in meinen Augen damals
mehr als bezahlt gemacht hatte , denn die Maschine hat
bis zum Schluß überlebt , als ich ihn im stolzen Alter von
20 Jahren an Basteler zum ausschlachten gab .


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