Das Opel GT Forum

Thema:
eröffnet von otti am 22.10.06 18:15
letzter Beitrag von DirkGT am 07.11.06 14:45

1. Sandstrahlen

geschrieben von otti am 22.10.06 18:15

Hallo,

ich bin dabei meinen GT von Grund auf zu restaurieren. Nun habe ich die Frage wer mir Tipps zum Sandstrahlen geben kann. Ich möchte soviel wie möglich selber machen und habe auch keine zwei linken Hände. Nun zu meinen Fragen:
Kompressor Leistung?
Kleine Sandstrahlkabine für Kleinteile, oder was sonst?
Sandstrahlpistole?
Strahlmittel?
Sandstrahlen bei GFK Teilen?

Danke für Eure Hilfe
Otti
2. RE: Sandstrahlen

geschrieben von mr.alu am 23.10.06 07:51

Servus Otti!
selber strahlen lohnt sich nur bei kleinteilen. und dafür solltest du dir eine geschlossene Box kaufen oder selber machen. Vergiss es im freien zu machen!!!!
Kompressor ab 600l/min Dauerleistung aufwärts.
Große Teile würde ich weggeben und wenn möglich zu einem, der dir die dinger dann gleich auch Flammspritzverzinkt. Das ist die beste Grundierung die du dir vorstellen kannst.
Strahlmittel ist definitiv nicht mehr Sand. der ist verboten. Hochofenschrot udgl oder Glasperlen.
Infos über Sandstrahlkabinen findest du im Anzeigen der der oldtimer markt und praxis.
So viel Spaß beim überholen.
Gruß Stefan
3. RE: Sandstrahlen

geschrieben von otti am 23.10.06 13:40

Hallo Stefan,

danke für Deine Info, aber was mache ich wenn ich an der Karosserie im Innenraum oder Unterboden nur teilweise bei rostigen Stellen strahlen möchte?

Gruß Otti
4. RE: Sandstrahlen

geschrieben von mr.alu am 24.10.06 07:50

Es gibt Pistolen mit Auffangbeutel. Hab ich noch nicht mit gearbeitet, kann ich also auch nichts über deren Funktion sagen.
Wenn ohne diese Pistole dann mit Absaugung oder alles gut abkleben. je nachdem wieviel du von dem Strahlmittel in deiner Werkstatt haben möchtest. Ganz zu schweigen von deinem persönlichen Schutz. Atemschutz und Brille Mickymaus sind das mindeste. Du glaubst gar nicht wo das zeug alles hinkommt. Also am besten ein ganzkörperkondom. ich werde es bei meinem (inzwischen der Karosse meines Mercedes G-Modells) so machen, dass ich die schadhaften stellen mit zopfbürste mache und dann die gesamte karosse zum strahlen bringe vor dem Lackieren.
Gruß Stefan
5. RE: Sandstrahlen

geschrieben von Motörhead am 24.10.06 08:23

Hallo Otti,
nach allem was ich über das Sandstrahlen inzwischen erfahren konnte sind viele hinterher unzufrieden weil der Sand überall in den Ritzen hängen bleibt, Material geschwächt wird etc.. Meinen GT haben wir an zwei aufeinanderfolgenden sonnigen Tagen im Freien zu dritt entlackt. Dazu haben wir Fächerscheiben (80er) auf Winkelschleifer fürs Grobe und Negerkekse auf Bohrmaschinen für die letzte Schicht benutzt.
Selbst dieses Vorgehen hat, trotz Wind, Schneemänner aus uns gemacht. Das Auto wurde allerdings blank <img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/smiley.gif border=0 alt=´smile´>
Rost war zum Glück fast Null vorhanden, ging aber mit Fächerscheibe (40er) prima weg. Wo die dann nicht hinkommt nehme ich die Drahtbürste die eben am besten passt, da gibt es ja einiges im Baumarkt.
Insgesamt war das Ganze eine tolle Aktion mit viel Spaß und Pizza und Bierchen hinterher.
Kleinteile würde ich allerdings auch strahlen wenn ich die Möglichkeit hätte. Kommt bestimmt noch...

Gruß, Frank
6. RE: Sandstrahlen

geschrieben von mr.alu am 24.10.06 09:25

Sag ich doch! das ist ne riesen Sauerei. Ich weiß wie es bei meinem Sandstrahler aussieht. Mit dem Materialabtrag ist das aber nicht so schlimm. Wenn der Strahler nicht wie ein gestörter draufleuchtet, und seine Maschine im Griff hat, dann nimmt er wirklich nur den Rost runter. Den aber entsprechend tief. Deshalb erschrickt man auch wenn man die Furchenlandschaft auf den dickwandigen Bauteilen sieht. Beim Blech ist man dann halt schnell durch.
7. RE: Sandstrahlen

geschrieben von opelgt64 am 24.10.06 09:31

Generell ist doch ersteinmal überlegenswert, ob man überhaupt "sandstrahlt", und wenn doch, welche Teile.
Wer ungeübt ist, sollte sich von Blechen, vor allem die Aussenbleche und auch die Haube sind gemeint, ganz weit fernhalten. Dabei werden zumeist die größten Schäden erst produziert. Der Lackierer wird sich hinter freuen, dass er mehr Arbeitsstunden für die Vorbereitung mit Spachtel und Co braucht. Und das kostet.
Und dann kommt es darauf an, wie gut der Lackierer spachteln kann. Meist ist das Endergebnis doch recht wellig. Und für die Zukunft ist Spachtel nun wirklich keine werterhaltende Maßnahme für ein Kulturgut.

Und was den Innenraum angeht zu strahlen, dann halte mal länger als 5 Sekunden "dat Ding" in den Fussraum. Und wenn das länger als 5 Sekunden geht, dann fragste Dich, warum machste de das eigentlich. Und wenn Du so´n Job auch noch im Sommer machst, kann ich Dir versichern, dass Du Sand noch Wochen danach in Deiner Kimme spüren wirst. Das zeug sucht und findet seinen Weg, überall-versprochen.

Und ich gebe zudem meinem Vorredner recht, wenn man noch Jahre danach beim Aussagen Material vom "Sandstrahlen" sieht, wird einem immer wieder vor Augen gehalten, dass diese Art der Bearbeitung eher eine schlechte Lösung gewesen war.

Ein bisschen weniger skeptisch sehe ich das Bearbeiten bei Achsteilen, wie bei der Vorderachse. Bei Hinterachse nur, wenn sie komplett demontiert ist. Und hier sollte eine Hinterachse wohl auch nur dann demontiert werden, wenn eine Ãœberholung notwendig scheint.
Ansonsten ist ein Demontieren doch eher Zeitverlust, zumal wenn alles funktioniert.

So hart es klingt: schleifen, schleifen, schleifen und immer wieder schleifen. Da schließ ich mich dem vorigem Beitrag von Frank an.

Einen Vorteil hat diese Arbeit hinterher dann schon. Deine Fingerkuppen erlauben Dir jeden Bankraub oder ähnliches. Fingerabdrücke gibt´s für lange Zeit ersteinmal nicht

8. RE: Sandstrahlen

geschrieben von Juergen am 24.10.06 10:30

Hallo,

was ist denn ein Negerkeks. Ich hab das jetzt schon so oft gelesen, aber ich weiß nicht, was das ist.

Grüße
Jürgen
9. RE: Sandstrahlen

geschrieben von GT76 am 24.10.06 11:03

Moin,

Negerkekse = Grobreinigungsscheiben

z.B.von 3M (130kB/PDF)

P.S. ein Bekannter hat seine Karosse bei einer Firma in Bremerhaven kpl. sandstrahlen lassen.
Entweder konnte die Firma das nicht, oder....
Die Karosse war nachher voller Beulen.
Neue Motorhaube war fällig und der Lacker wird sich auch freuen.
10. RE: Sandstrahlen

geschrieben von moonchild1967 am 24.10.06 11:13

Zitat
Hallo,

was ist denn ein Negerkeks. Ich hab das jetzt schon so oft gelesen, aber ich weiß nicht, was das ist.

Grüße
Jürgen


Das ist eine spezielle Schleifscheibe, die ganz schonend den Lack wegnimmt. Sowas zum Beispiel
Ich will Kekseeeeeeee
11. RE: Sandstrahlen

geschrieben von Radnor am 24.10.06 11:29

Zitat
was ist denn ein Negerkeks. Ich hab das jetzt schon so oft gelesen, aber ich weiß nicht, was das ist.


Im OHF gibt es ein Mitglied welches die Dinger (und andere nützliche Sachen) für OHF Mitglieder zu unschlagbaren Preisen anbietet <img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/wink.gif border=0 alt=´wink´>
klick

Gruß Klaus
12. RE: Sandstrahlen

geschrieben von Opel-GT-73 am 24.10.06 11:53

Vielleicht noch eine Alternative zum Sandstrahlen :
http://www.mk-ablaugservice.com/leistung...g_entlacken.php
natürlich gibt es dann auch noch das Trockeneisstrahlen um das auch noch zu erwähnen.
13. RE: Sandstrahlen

geschrieben von Juergen am 24.10.06 12:45

Hallo,

Danke.

Das Zeug sieht aus wie ein Bimsstein.
Ist das flexibel oder ist das wirklich so bretthart wie es aussieht?

Grüße
Jürgen
14. RE: Sandstrahlen

geschrieben von DirkGT am 24.10.06 13:03

Ich halte sandstrahlen für eine sehr gut geigneten Methode, wenn sie sachgerecht durchgeführt wird.
Kein vernünftiger Mensch wird das Gerät an glatten, labilen Blechstellen einsetzen, wo die Gefahr der Wellenbildung besteht. Der Rost wird wirklich gründlich entfernt, auch den Sand habe ich im Drehgestell und nach mehrmaligen durchblasen aller Hohlräume entfernt bekommen.

Ablaugen ist Mist, da die Lauge i.d.R mit einer Säure neutralisiert werden muss, hierbei entstehen Salzkristalle, die auch unterm Lack für Korrosion sorgen können.

Ich bevorzuge daher das Abschleifen/Abkratzen aller leicht zugänglichen Stellen, den Rest Sandstrahlen, unbedingt aber sofort einen Schweissprimer auftragen lassen, sonst rosten die gestrahlten Stellen über Nacht.

Auch finanziell ist sandstrahlen attraktiv (ca. € 300,-) ggü. anderen Verfahren, siehe auch aktuelle Markt.

Gruß
Dirk
15. RE: Sandstrahlen

geschrieben von Niels am 24.10.06 13:25

Ich gehe immer so vor:

1. Mit Heisluftfön und dünnen Blechspachtel
Farbe uns UBS abkratzen. Schnell, effektiv.

2. Dann alle glatte, grossen Flächen mit Negerkeks
blank machen.

3. Alle festen/stabilen Teile wie Achsteteile werden gesandstrahlt - die kann man ruhig zum Industrie-Strahler geben. Das sind meist vollautomatische Anlegen wo das strahlen sehr günstig ist. Kosten ca. 50 Euro

4. Türen INNEN etc. gebe ich zu einem Sandstrahl
Betrieb der selber von Hand strahlt und sich auskennt. Meine Türen, Motorhaube und Scheinwerferboote hat zum Beispiel die Firma BTK im Dortmunder-Hafen gestrahlt. Die sind dann perfekt vorbereitet zum grundieren. Kosten ca. 120 Euro..

5. Alles blank gelegte SOFORT grundieren. KEIN ZINKSPRAY oder ähnliches benutzen sondern richtigen 1K oder 2K Primer. Den gibt es in jedem Autolack.Geschäft oder direkt beim lackierer. DEN AUCH UNBEDINGT VORHER fragen welche Grundierung er bevorzugt. Diese Profigrundierungen werden steinhart. Zinkspray kannst du mit dem Fingernagel abkratzen oder mit Verdünnung abwaschen.


6. Ich habe damals "Ärger" bekommen, weil ich grosse glatte Flächen nicht komplett entlackt habe. Diese minimalen "Lackinseln" haben den Lackaufbau etwas "gestört".

Die Negerkekse bekommst du beim Olly wirklich unschlagbar günstig. NICHTS im Baumarkt kaufen. dort kostet dieses Industriematerial das doppelte, falls überhaupt vorrätig.

Sandstrahlen selber ist bei den Preisen eigentlich
Blödsinn. Wenn aber brauchst du einen richtig fetten Kompressor und einen geschützen Platz wo du ordentlich Dreck machen kannst. Aber wie gesagt- lass es machen.

Ich habe mal für einen KOMPLETTEN B-Kadett ca. 180 Euro bezahlt und wochentlang gestaubsaugt und ausgeblasen. Das würde ich bei einem GT niemals machen da das Strahlgut Feuchtigkeit bindet und deshalb 100% raus muss. Ausser du hast ein wirjklich fieses Rostnetz wo nachher eh Bleche gewechselt werden.

Abschliessend kann ich die noch das Alteimer-Praxis Heft Blechbearbeitung sehr ans Herz legen und von Lauge an der Karosse dringend abraten

16. RE: Sandstrahlen

geschrieben von opelgt64 am 24.10.06 14:44

Hallo Niels,
Deinen Vorschlägen kann man sich nur anbinden.

Ich habe übrigens in meinem vorherigen Beitrag auch vergessen zu erwähnen, das Zinkspray nicht zu benutzen ist, weil Dir das jeder Lacker "danken" wird. Und das Sandstrahlen u.a. erst recht Rost durch seine bindende Feuchtigkeit zukünftig produziert, war auch wichtig von Dir erwähnt zu werden.

Ach noch was, wenn dann der Lack runter ist, sollte auch keiner auf die Idee kommen an Schweißkanten oder ähnlichen Übergängen Silikon zu verwenden. Der Lacker dankt wieder, weil das Silikon nicht lackierbar ist.
17. RE: Sandstrahlen

geschrieben von mr.alu am 24.10.06 16:01

Von wegen Ablaugen!
in einer älteren Ausgabe der Oldtimer markt oder Praxis war ein Bericht über eine Firma, glaube im Schwäbischen, die solche Entlackungen durchführt. Der Clou bei denen ist aber, dass sie (und auch nur die dürfen mit nicht neuen Karossen kommen) die Karosse dann in die Schweiz zum Tauchbad in eine Suppe bringen, wie sie bei neuen Fahrzeugen (Porsche etc) zur Anwendung kommt.
Wenn man bedenkt was man selbst an Arbeitszeit reinsteckt könnte sich das für die finale Lackiervorbereitung durchaus lohnen.
St.
18. RE: Sandstrahlen

geschrieben von DirkGT am 24.10.06 16:38

Zitat

Wenn man bedenkt was man selbst an Arbeitszeit reinsteckt könnte sich das für die finale Lackiervorbereitung durchaus lohnen.
St.


In der aktuellen Markt ist genau diese Firma wieder drin, in Verbindung mit einer Tauchbadlackierung kostet das € 4.500,-.

Dirk
19. RE: Sandstrahlen

geschrieben von www.SMON.de am 06.11.06 21:19

hi leute

ich habe fragen wegen dem sandstrahlen

bin dabei unterm kotflügel den rost zu entfernen

ich habe eine becherpistole zum strahlen und schlacke - glas - (soll ANGEBLICH fein sein)

WENN ICH STRAHLE wird das blech nicht schön metallisch - sondern bleibt stellenweise schwarz -
ich müsste ewig an die gleiche stelle draufhalten - aber dann würde das blech ja durch gestrahlt vorher!?

auserdem wird das blech vom strahlen sehr rau - wie ne kraterlandschaft unterm mikroskop


was muss ich tun - feinerern quarzsand nehmen - mehr oder weniger druck

oder ist das schwarze zeug auf dem blech für den rost uninteressant - oder rostet mir das später alles wieder durch?

würde mich auf infos freuen

danke - mfg simon

www.SMON.de - meine resto
20. RE: Sandstrahlen

geschrieben von Niels am 07.11.06 13:10

Also das wird schon etwas rauh.
Aber es wird dadurch eher gräulich.

Hats du mal einen "Negerkeks" ausprobiert?
Dann strahlst du alle Kanten und Nischen...

Wichtig ist halt Rostprimer. Am besten
welchen mit Phosphor-Säure drinnen.
Standox etc.

Das Geld ist die eine Sache- deine Freizeit eine
andere. Wenn du für einen gewissen finanziellen
Aufwand eine Dienstleistung buchen kannst die
dir dafür einen effektiven Zeitvorteil
verschafft -ist das ne coole Sachen ...

Kannst du mal nen Foto machen vom Strahlgut
und der Fläche? Ich hab noch mittelfeines
Silikat-freies Strahlgut da. Das kannste haben
falls es dich weiterbringt.

Aber zeig mal wie das aussieht...

Edit:

Ich hab mir gerade mal deine Homepage angeschaut
-eigentlich machen die unteren Bilder doch schon
einen recht guten Eindruck. Womit hast du
grundiert?

Hast du schon einen Masterplan wie du die Blechteile ersetzt? Reihenfolge?
21. RE: Sandstrahlen

geschrieben von DirkGT am 07.11.06 14:45

Zitat

WENN ICH STRAHLE wird das blech nicht schön metallisch - sondern bleibt stellenweise schwarz -
ich müsste ewig an die gleiche stelle draufhalten - aber dann würde das blech ja durch gestrahlt vorher!?

auserdem wird das blech vom strahlen sehr rau - wie ne kraterlandschaft unterm mikroskop


Hallo Simon,

ohne es gesehen zu haben, vermute ich ganz stark, dass das schwarze noch Rostreste sind.
Wenn etwas wirklich gut gestrahlt wird, ist es matt-grau.
Mit einer kleinen Becherpistole wirst Du ein gesundes (!) Blech nicht durchgestrahlt bekommen, da müsstest Du schon stundenlang draufhalten. Mit den armdicken Profi-Geräten geht das natürlich ratz-fatz.

Und, natürlich wird das Blech sehr rauh. Für eine feinere Oberfläche müsstest Du ein anderes Strahlmittel verwenden, z.B. Glasperlen, Walnussmehl, etc. Aber damit wirst du dann noch länger draufhalten müssen. Es ist halt wie mit Schleifpapier: Je gröber, desto schneller, aber auch rauher.

Vom Druck her: 10bar (mehr haben die Haushaltskompressoren ja nicht) und eine hohe Luftliefermenge, mindestens 4-500 l/min, sonst schafft dein Kompressor nicht die Luft entsprechend nachzupumpen, bzw. dein Druck fällt zu stark und du kannst nur eine winzige Stelle strahlen.

Gruß
Dirk




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