Das Opel GT Forum

Thema:
eröffnet von peet am 15.03.07 11:58
letzter Beitrag von Jur am 25.03.07 12:05

1. Hydrostößel

geschrieben von peet am 15.03.07 11:58

Hi,

der 1,9s-Motor hat eigentlich mechanische Stößel.
Der meinige Motor stammt aus einem Rekord und hat schon die 2 zusätzlichen Zylinderkopfschrauben am Wasserpumpengehäuse.
Jetzt stelle ich mir die Frage, was für Stößel mögen denn da drin sein?

Kann man einfach Hydrostößel und mechanische untereinander tauschen?
Braucht der Zylinderkopf nicht zusätzliche Ölbohrungen?

Für einen Tip wäre ich dankbar.

Grüße

Ralf
2. RE: Hydrostößel

geschrieben von Ewald am 15.03.07 12:20

Grüß euch Gott!
Ich habe zwar keine Antwort, aber dafür jede Menge Zusatzfragen.
Irgendwie sollen ja die Hydrostössel besser sein, warum?
Wie funktioniert denn das überhaupt?
Kann man die nicht relativ leicht tauschen, oder muss man da das ganze drumherum auch anpassen?
Wenn wer Zeit hat und mich Dummie ein bisschen gescheiter machen will, bitte.
Ewald
3. RE: Hydrostößel

geschrieben von Rudi Rüssel am 15.03.07 13:26

@ Ralf,
die Motoren mit Hydros haben soweit ich weiss eine andere Nockenwelle, ich glaube es sind andere bzw. zusätzliche Ölbohrungen im Kopf. Also einfach so mal die Mechanischen gegen Hydros tauschen geht glaube ich nicht. Schau mal im OHF nach, da ist schon einiges über Hydros geschrieben worden.


@ Ewald,
ich finde Hydros besser da nicht so oft das Ventielspiel nachgestellt werden muss, das ganze dann noch in Verbindung mit einer kontaktlosen Zündung ist einfach super wartungsfreundlich .

Wolfgang
4. RE: Hydrostößel

geschrieben von moonchild1967 am 15.03.07 14:12

Es mag sein, dass Hydros wartungsfreundlicher sind, aber drehfreudiger wird er ohne Wenn und Aber mit mechanischen Stößeln. Zudem muss man bei mechanischen Stößeln auch nur max. alle 5.000 km die Ventile einstellen. Und úm diese Laufleistung zu erreichen brauche ich bei meinen Oldies mindestens 5 Jahre <img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/wink.gif border=0 alt=´wink´>. Also ich würde da nicht auf Hydros umrüsten, sehe da keinen unmittelbaren Vorteil darin.
5. RE: Hydrostößel

geschrieben von Juergen am 15.03.07 14:28

Hallo,

Anbei mal zwei Bildchen von solchen Stößeln.
Sind zwar nicht baugleich mit unseren Opel-Stößeln, aber das Prinzip ist das Gleiche.

http://members.aol.com/ingbilly/images/tsth01.jpg

http://members.aol.com/ingbilly/images/tsth02.jpg

Grüße
Jürgen
6. RE: Hydrostößel

geschrieben von alzenGT am 15.03.07 16:20

Hallo

Motoren mit Hydrostösseln haben eine andere Nockenwelle als Motoren mit mechanischen, auch wenn die Steuerzeiten meistens identisch sind. Der Unterschied zwischen beiden Nocken ist, dass die Hydro eine steilere Anlauframpe hat als die Mechanische. Im Klartext heißt das, dass das Ventil mit einer Hydrowelle theoretisch schneller beschleunigt wird und somit auch schneller öffnet. Ein mechanischer Ventiltrieb geht da theoretisch etwas langsamer zu Werke. In der Realität gibt es jedoch keinen Unterschied, da die Hydros durch das Ölpolster die Beschleunigung etwas abbremsen und dann gleichwertig mit den Starren sind. Wäre die Anlauframpe nicht so steil, würden die Ventile durch die Dämpfung langsamer öffnen.
Aus diesem Grund kann man normalerweise absolut problemlos Hydrostössel mit einer mecha-Welle kreuzen.
Starre Stössel kann man auch mit einer Hydro-Welle kombinieren, allerdings verkürzt sich dadurch die Lebenserwartung des Ventiltriebes, da die Beschleunigung, und somit die Kräfte, die auf die Komponenten wirken, stark ansteigen. Ps-mässig wirkt es sich aber positiv auf den Motor aus.

Die Hydrostössel haben den Vorteil, dass man sie nicht neu einstellen muss. Der große Nachteil ist, dass sie deutlich schwerer sind als die Starren:~88 g(leer) zu ~65g/Stössel. Dies ist ein großer Minuspunkt der sich deutlich auf die Drehfreudigkeit und -festigkeit auswirkt.
Die starren Stössel haben nur den Nachteil, dass man von Zeit zu Zeit neu einstellen muss, ansonsten, in meinen Augen, nur Vorteile.

mfg
Alain
7. RE: Hydrostößel

geschrieben von conrero am 15.03.07 17:41

Hallo,
da muß ich doch auch mal meinen Senf zugeben
Alain, schön geschrieben, ist allerdings genau umgekehrt, die Anlauframpe einer Hydrowelle ist etwas Flacher !! da die Hydrostössel etwas träge sind und bei einer steilen Rampe und hoher Drezahl nicht mehr mitkommen würden. Das ist auch der Grund warum im Motorsport mit sehr hochdrehenden Motoren immer mechanische Wellen eingesetzt werden. Fakt ist auch, daß eine Hydrowelle ohne weiteres mit mechanischen Stösseln gefahren werden kann, nur nicht umgekehrt !! wer es versucht riskiert es, daß die Ventile bei hoher Drezahl nicht rechtzeitig schließen.
Die Ölbohrungen im Kopf sind immer vorhanden, da es die selbe Durchgangsbohrung ist wie für die Stehbolzen und Kipphebel
Die angesprochene Dämpfung, ist keine Dämpfung, sonder ein kleiner Kolben der wie ein Hydraulikzylinder wirkt um das Ventilspiel auszugleichen indem er immer etwas Druck gegen die Kipphebel ausübt. Vorteil von Hydrostösseln mit einer Hydrowelle ist ganzklar der ruhige Lauf der Ventile und das sie nahezu wartungsfrei sind, Nachteil gibt es bei einem serien Motor keine.
Vorteil von mechanischen Stösseln ist, daß sie die Kurven der Nocke sofort auf den Ventiltrieb übertragen und so der Motor etwas "spritziger" wird, allerdings bei Serienmotoren nicht grade spürbar
Aber sehr gut geignet für den Motor-und Rennsport! Eine idiale Nockenkurve ( muß aber zum Motor passen) einer " heißen" mechanischen Nocke ist ein steiler Anstieg, damit das Ventil schnell öffnet, relativ lange geöffnet bleibt und dann schnell wieder schließt. Zu realisieren ist sowas nur mit mechanischen Stösseln.
Eine Nockenwelle für Rollenkipphebel zum Beischpiel, kann nur mit mechanischen Stösseln betrieben werden, da das Nockenprofil im Schnitt nahezu wie eine Null aussieht.
Ach ja, leider ist noch ein großer Nachteil der mechanischen Stössel der Preis ! für originale muß man inzwischen über 30 € pro Stück hinblättern.
Gebrauchte zu benutzen rate ich von ab, da die Laufflächen von Stössel und Nocke immer aufeinander eingelaufen sind !
Neue Stössel sind " immer " etwas ballig (r=5000 )
egal ob mechanisch oder hydro.
Um etwas Geld zu sparen kann man die Stössel auch ballig nachschleifen lassen, kostet ca. 8 € das Stück, macht jeder gute Motorenbau.

in diesem Sinne....
Peter
8. RE: Hydrostößel

geschrieben von alzenGT am 15.03.07 20:10

Hallo,
@Peter: ist gut, du hast Recht, ich habe da einiges durcheinander geworfen. *Asche über mein Haupt*
Mit der steilerer Anlauframpe habe ich mich falsch ausgedrückt, wollte damit sagen, dass die Hydro sofort stark ansteigt, wogegen die Mecha flacher anfährt um das Spiel abzubauen

mfg
Alain
9. RE: Hydrostößel

geschrieben von Ewald am 16.03.07 13:55

Grüße und danke euch!
Ich hoffe, dass auch Ralf seine Frage beantwortet bekommen hat.
Ich kann mir jetzt schon etwas darunter vorstellen.
Ich habe aber plötzlich keine Lust mehr Hydrostössel einzusetzen, weil man da die Nockenwelle mittauschen muss.
Woran merkt man eigentlich, wenn die Ventile nachgestellt gehören? Alle 5000km ist ja gar nicht so selten. Bin zwar selber noch nicht so viel gefahren, aber der Vorbesitzer hat das sicher auch schon 10 Jahre nicht gemacht.
Ewald
10. RE: Hydrostößel

geschrieben von moonchild1967 am 16.03.07 14:06

Man hört in der Regel, wenn es soweit ist <img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/wink.gif border=0 alt=´wink´>. Es fängt dann zu "klappern" an, zudem unrunder Motorlauf.

Harald
11. RE: Hydrostößel

geschrieben von Ewald am 16.03.07 15:34

Grüß dich Harald!
Dann wirds wohl bei meinem schon doppelt fällig sein.
Das Klappern ist wahrscheinlich mit steigender Drehzahl immer lauter, oder?
Muss ich wohl in die Werkstatt damit.
Ewald
12. RE: Hydrostößel

geschrieben von peet am 21.03.07 14:28

Wow!!

Vielen Dank für die vielen Hinweise - habe schon eine bessere Vorstellung von dem Thema.
Allerdings weiss ich jetzt immer noch nicht recht, wie ich erkennen kann was in meinem Motor verbaut ist (Ist ja eigentlich ein Rekordmotor).
Haben die Nockenwellen irgendeine Kennung, welche man sehen kann ohne gleich alles zu zerlegen.
An den Hydrostößeln scheint man eher nichts erkennen zu können - da ich aber immer fleissig das Ventilspiel eingestellt habe-scheinen es ja mech. Stößel zu sein (Ich könnte mich jetzt über mich selber kaputtlachen).
Wie werden den Hydrostößel eingestellt (eine Grundstellung muß es doch auch hier geben!?)

Grüße

Ralf
13. RE: Hydrostößel

geschrieben von baker am 21.03.07 14:55

Hi,

Hydrostößel

Gruß Baker
14. RE: Hydrostößel

geschrieben von Rudi Rüssel am 21.03.07 22:19

Zitat
Hi,

Hydrostößel

Gruß Baker


genau nach dieser Anleitung habe ich das auch gemach, hat super funktioniert, kann ich auch nur empfehlen....

Wolfgang
15. RE: Hydrostößel

geschrieben von peet am 23.03.07 19:23

hi,

die Nockenwellen habe alle nur Gradangaben -wie erkenn ich jetzt ein Hydrostößelwelle .... oder einfach aus 2.0l.Mantamotor ausbbauen und fertig?
Nebenbei - war nicht der 2.0l-Rumpf identisch mit dem 1,9l?
So eine Stößel aus meine Motor sollte doch einfach ausbau sein (Kipphebel raus, kontrollieren was für ein Typ das ist und wieder rein??)


Grüße


Ralf
16. RE: Hydrostößel

geschrieben von baker am 24.03.07 12:51

Hi,

die Blöcke unterscheiden sich an Hand der Anzahl der Froststopfen baujahrabhängig.Schau mal im OHF, da gibts diverse Freds.
Sollte die NW keine Kennung haben , muß sie vermessen werden.

baker

17. RE: Hydrostößel

geschrieben von simon19 am 24.03.07 13:18


Zitat

die Anlauframpe einer Hydrowelle ist etwas Flacher


wenn du mal eine hydrowelle nachmisst wirst du feststellen, dass sie keine anlauframpe hat!
die mechanische hat anlauframpen um das spiel zu überbrücken!


Zitat

Fakt ist auch, daß eine Hydrowelle ohne weiteres mit mechanischen Stösseln gefahren werden kann, nur nicht umgekehrt


wenn du das machst knallen die stößel bei einlassbeginn voll auf die kipphebel, weil die hydrowelle eben KEINE anlauframpe hat! das führt zu rattermarken auf der nocke und wird sehr bald zu deren exitus führen.

also sind hydros auf ner mechanischen welle schon eher möglich! das bedeutet aber einen leistungsverlust!


ich persönlich würde NIE WIEDER hydros einbauen! immer nur am klappern die scheiß dinger(nagelneu und eingestellt)!

mfg simon

18. RE: Hydrostößel

geschrieben von Jur am 25.03.07 12:05

Hallo Simon,
also wenn Hydrostößel klappern dann ist das eine Ausnahme.
Ich hatte einen Motor, da haben zwei Stößel immer wieder geklappert.
Bei dem einen Stößel war einfach nur die Mutter am Kipphebel locker. Hab eine andere genommen und das Problem war gelöst. Bis ich das gemerkt habe, daß es nur die Mutter war, hat mich der Motor schier in den Wahnsinn getrieben. Ich hatte einfach nicht weit genug gedacht. Schließlich war die Mutter eigentlich recht schwergängig, aber der Stößel hat sie immer wieder aufgedreht.

Der andere Hydrostößel war nach Zerlegen und Reinigen wieder in Ordnung.
Trotzdem waren die Hydros eigentlich am Ende, nach jedem Start ( nach längerer Pause ) dauerte es erst eine Weile bis das Klappern aufgehört hat und die Hydros gefüllt waren.
Ich habe aber den Verdacht daß der Kopf älter war, und gar nicht für Hydros vorgesehen. Da hat wohl einer gebastelt.

Zu einer Frage da oben:
Man kann problemlos am eingebauten Stößel sehen, ob es ein Hydro ist oder nicht, denn die haben oben so eine Blechkappe. Und sie drücken sich am stehenden Motor je nach Position unterschiedlich ein. Das kann man im Bereich der Kappe prima sehen.
Wenn alle gleich lang sind ( aus dem unteren Teil rausgucken ) dann handelt es sich um feste Stößel.
Wenn ich eine Grundeinstellung mache kann ich an der Länge sehen ( laufender Motor ), ob ich beim Einstellen keinen Fehler gemacht habe, denn dann müssen sie alle ungefähr gleich lang sein.

Ein Stößel den ich mal hatte hat sich nicht mehr zusammendrücken lassen.
Ich hab da eine eigene Methode ausprobiert, den wieder zu zerlegen.
Zuerst einmal habe ich den mit Hilfe zweier kleiner Holzstücke ( damit nichts kaputt geht )
in einen Schraubstock so eingespannt, bis er sich wenigstens ein klein wenig zusammengedrückt hat.
Wenn er komplett hängt, wäre mir das was jetzt kommt zu gefährlich.
Mit einem einfachen Gasbrenner habe ich den ( ausgebauten Stößel )leicht an der Lauffläche erwärmt.
Es hat Peng gemacht und er ist aufgegangen, oder aufgeflogen, also Vorsicht!
Anders hätte ich den nie zerlegen können.
Das Ding war fast so fest wie verschweißt.
Nach der Reinigung hat er wieder tadellos funktioniert.
Gruß, Jur


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