Das Opel GT Forum

Thema:
eröffnet von Riemer Peter am 20.05.07 23:49
letzter Beitrag von Stephan Feldkamp am 25.07.07 19:40

1. GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 20.05.07 23:49

Hi Leute!

Ich konnte heute abend den GT fast nicht starten, er läuft so ähnlich wie auf 3 Zylinder.
Als er lief, habe ich die Zündkabel nach der Reihe abgezogen, die Zylinder arbeiten.

Ich tippe auf Zündung. Aber der Reihe nach:

Gestern Ausfahrt von 250 km, alles in Ordnung bis auf die üblichen Probleme mit dem Starten bei heißem Motor (Weber 32/36 ist drinnen).

Heute 50 km Ausfahrt gemacht - Oldtimermesse in Tulln. Beim Retourfahren hatte ich das Gefühl, der GT läuft nur auf 3 Zylinder. Schon beim Anfahren kein Gas von unten genommen, musste ständig die Drehzahl höherhalten. Totales Geruckle beim Fahren. Dann noch an der letzten Kreuzung abgestorben und mit äußerstem Einsatz wieder starten gegangen.
Zu Hause konnte ich erst wieder den kalten Motor starten. Das war ein Abenteuer! Auf den 10. Versuch ist er erst angesprungen, war immer schon knapp am laufen, hat aber nie Gas angenommen. Dann oft gepfiffen und fast schon Fehlzündungen. Als er dann endlich lief war er fast bei 500 Upm unten und gleich am ausgehen.

Düsen sind sauber, Kerzen trocken und geputzt, div. Unterdruckschläuche sind alle dran. Jedes Zündkabel habe ich einzeln von der Kerze gezogen - die Kolben arbeiten.

Beim Verteiler und der Zündung stehe ich aber mit meinem Wissen an.
Kann sich der gesamte Verteiler (nicht die Kappe, sondern das gesamt Ding) lockerrütteln? Ich vermute, da hat sich was verstellt.

Hat wer ähnliche negative Erfahrungen?
Irgendwas muss ich tun, sonst komme ich mit dem GT ja gar nicht mehr aus der Garage!

Gruß
Peter

PS: bin ziemlich grantig und würde am liebsten auf Einspritzer umbauen
2. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von simon19 am 21.05.07 00:08

hatte mal ein sehr ähnliches problem! allerdings mit einer transistorzündung! weiß leider nicht was du verbaut hast, aber vielleicht hilfts. bei dieser TZ ist am verteiler ein stecker mit drei polen. von diesen kontakten ist mit mal einer locker geworden und in den weiten des steckers verschollen. hatte nur noch sporadisch kontakt und das von dir beschriebene verhalten.
wenn du keine transistorzündung (TZ) hast würd ich mal den zündzeitpunkt, unterbrecher usw. kontrollieren. vielleicht hat sich die halteschraube vom unterbrecher losvibriert!

mfg simon

3. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 21.05.07 00:30

Hi Simon!

Ich habe die ganz normale Ausführung. Natürlich habe ich gleich an allen Kabeln gezogen, ob sie abgegaben sind - negativ.

Die 4 Kupferstellen, wo der Unterbrecher rotiert, sind ein bißchen grau. Keine Ahnung, ob das eine Rolle spielt.
Vielleicht hat sich der ganze Verteiler leicht verdreht?
Auf dem Verteiler steht übrigens: Bosch 0 231 167 007 JFU4
Ich weiß ja gar nicht, ob der Original ist.

Gruß und danke
Peter
4. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Radnor am 21.05.07 08:52

so eine Ferndiagnose ist immer sehr schwierig. Die Zündanlage lässt sich aber doch sehr einfach auf Funktion prüfen: Zündzeitpunkt prüfen, Schließwinkel kontrollieren, Verteilerwelle auf Spiel prüfen...gut is.

Dein Problem könnte auch sehr gut vom Vergaser oder der Ventileinstellung kommen...

Gruß Klaus
5. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Tommy Lee am 21.05.07 08:59

Hallo


Zitat

Dein Problem könnte auch sehr gut vom Vergaser oder der Ventileinstellung kommen...

Ja klar

Sind an den Doppel Vergasser noch die chocks eingebaut?? kann es sein dass die aus irgend einem Grund auf zu stehen.

Auf jeden fall wuerde ich mal nach der Zuendung schauen.



Zitat

Vielleicht hat sich der ganze Verteiler leicht verdreht?


war der denn lose?

Mit freundlichen Gruessen

Tommasino
6. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 21.05.07 09:11

@ radnor

Ist die Nummer Bosch 0 231 167 007 JFU4 überhaupt die richtige?

Ich wollte sowieso zu meinem Oldtimer-Spezialisten fahren, damit der Vergaser wieder einmal ordentlich eingestellt wird.
Verteiler wurde vorher nicht demontiert, Ventile sind vor ein paar Jahren eingestellt worden.
Lediglich der Vergaser hat 2 neue Dichtungen bei der Sockelplatte bekommen.
Aber danach lief ja alles o.K.

@ Tommy Lee

Das ist kein Doppelvergaser, sondern ein Registerfallstromvergaser.
Der Choke könnte natürlich auch verkalkt sein.

Ich hatte mit dem Vergaser-Einsteller schon einmal diskutiert, ob die Verteilerwelle noch in Ordnung ist. Hier sollte einmal eine neue rein, meinte er.

Danke für eure Tipps!

Gruß
Peter
7. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Radnor am 21.05.07 09:33

Zitat
@ radnor

Ist die Nummer Bosch 0 231 167 007 JFU4 überhaupt die richtige?


es gibt da kein falsch. Jeder Verteiler funktioniert. Wenn die Welle natürlich Spiel hat dann bekommst Du nie einen "gescheiten" Lauf hin...lass doch die Sachen einfach mal checken.

Ventileinstellung vor ein paar Jahren...da kann sich ja auch mal was verstellen...

Trotzdem sind es oft die Vergaser welche solche Probleme erzeugen.

Gruß Klaus
8. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von gt-oldie am 21.05.07 11:21

hallo peter

probier es einfach mal so. verteilerkappe runter, zündkontakt auf einen der nocken stellen das der kontakt ganz offen ist. dann mit einer fühlerlehre den abstand messen. wenn der eine teil eine kleine erhebung hat diese zuerst abfeilen und dann auf einen abstand von 0,40mm einstellen. wenn er jetzt läuft einen neuen unterbrecher besorgen, einbauen einstellen und dann noch den zündzeitpunkt frisch einstellen. an die nocken der verteilerwelle ein bißchen fett dranmachen. wenn das alles nichts bringt dann liegt der fehler an einer anderen stelle. verteilerkappe mal genau anschauen, diese kann ganz feine risse haben.

gruß dieter
9. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von GT Driver am 21.05.07 11:52

Zitat
dann mit einer fühlerlehre den abstand messen. wenn der eine teil eine kleine erhebung hat diese zuerst abfeilen und dann auf einen abstand von 0,40mm einstellen.


Fühlerlehreneinstellung ist ziemlich ungenau, besser nach Schließwinkel einstellen. Vor allem seitliches Spiel der Verteilerwelle prüfen, ist da Spiel kannst machen wasde willst, das wird dann nix mehr...neuer Verteiler rein.

Gruß Robert
10. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von gt-oldie am 21.05.07 12:10

hallo
stimmt schon mit dem schließwinkeltester, fühlerlehre ist nur gedacht, ob es wirklich bloß am kontakt liegt.

gruß dieter
11. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Jur am 21.05.07 21:57

Hallo Peter,

wenn der Motor unrund läuft ist das kein spezifisches GT Problem.
Das sollte jeder ältere Meister in ein paar Minuten gefunden haben,
im Notfall muß das Auto an ein Diagnosegerät.

Hier mal meine Top 20 Fehler in der Reihenfolge der längsten Ursachensuche, alle an alten Vergasermotoren:

Massekabel Motor-Karosse war locker. Habs angezogen, war 2 Wochen später wieder locker,
Anlasser war der Fehler. Total unlogisch, warum deswegen der Motor nicht richtig lief.
Da sich der Anlasser seine Masse überall gesucht hat, gab es gleich mehrere Defekte.

Der Zündkontakt war aber auch verschmort, Folgefehler.

Massekabel links am Radhaus und unter dem Sicherungskasten waren locker.

Einer der Stecker beim Sicherungskasten war locker oder Sicherung locker.

Tank war nicht belüftet.

Zylinderkofdichtung defekt.

Schlauch von der Kurbelgehäuseentlüftung war am Ansaugkrümmer abgefallen. Falschluft.

Schlauch des Bremskraftverstärkers war defekt. Sehr vieeeeeeeeeeeeeeeel Falschluft.

Beim originalen Solex hatte sich die Startauomatik gelöst, und ging nicht mehr auf, Motor lief sehr fett.

Vergaserdeckel oder andere Teile des Vergasers waren locker.

Schwimmerventil hat gehangen/ war verstopft.

Benzinpumpe war kaputt / Filter verstopft.

Benzinleitung war zugequollen.

Ansaugbrücke war locker, Falschluft.

Ein Hydrostößel hatte von heut auf morgen die Schraube seines Kipphebels lockergedreht.

Leerlaufdüse am Vergaser war verstopft.

Der eingegossene Widerstand im Verteilerfinger war kaputt.

Kohle im Verteilerdeckel hat gefehlt.

Kondensator am Verteiler hatte Wärmefehler. Das ist der übelste Fehler überhaupt, war aber
kein Problem wenn man weiß daß er auch mal kaputt gehen kann.

Masseband im Verteiler hatte sich gelöst. Sobald der Motor warm war ging er aus. Unlogischer Fehler. Denn Masse ist genug da.

Grünes Kabel am Verteiler hatte an blankgescheuerter Stelle einen Massekontakt.

Metallspan hatte im Verteiler einen Kurzschluß verursacht.

Zündkabel oder Zündstecker oder Zündkerzen kaputt.
Diagnose / Abhilfe : Nix Kabel ziehen. Da gehen die erst recht kaputt.
Was machst Du, wenn du 200 km von daheim am Kabel ziehst, und es ist ein Widerstandszündkabel?
Zu Fuß heim? Finger weg vom Zündkabel!!
Man nimmt ein analoges Multimeter, bei Widerstandszündkabel auf ca 20 Kiloohm, bei normalem
Zündkabel auf Ohm. Digitale Meßgeräte versagen bei Kiloohm gnadenlos.
Dann Zündkabel und Zündkerzen durchmessen. Wenn R auf Zündkerze, hat die ca 5 tausend Ohm,
also 5 Kiloohm. Manchmal, sehr selten, ist dieser Widerstand kaputt. Man mißt Mittelkontakt zu Anschlußkontakt. Zündkerzen ohne R haben ca 0 bis 3 Ohm, wobei man bei 3 schon den
Innenwiderstand des Kabels mitgemessen hat.
Ganz schlaue wackeln bei der Messung an den beiden Enden des Zündkabels. So findet man eventuellen Kabelbruch. Widerstandszündkabel haben zwischen 5 und 15 kiloohm. 20 sind meiner Meinung zuviel oder ein Hinweis auf Defekt.
Aber nie am Kabel ziehen, wenn man keinen Ersatz dabei hat!

Dampfblasen hatte ich nie, weil Rücklauf zum Tank.

Einmal war das Kabel zum elektrischen Leerlaufventil unterbrochen / Sicherung dazu war kaputt.
Kaputte Verteiler hatte ich nie, es kann aber schon mal die Membrane oder eine Feder der Fliehkraftverstellung kaputtgehen.

Viel Spaß bei der Fehlersuche!
Gruß, Jur
Oh, ich habe noch lockere Kabelschuhe in oder am Amperemeter vergessen.
Wenn man mal einen Kurzschluß hatte, verschmoren gerne die Zwischenschrauben im Sicherungskasten. Also das Plastik schmilzt, Schraube wird locker.
Ist so eine Art unbeabsichtigte Hochlastsicherung. Würde ich mal kontrollieren.
12. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von baker am 21.05.07 22:48

Supi userguide
13. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 22.05.07 08:19

Hi Jur!

Na das gibt ja jede Menge Hoffnung!

Also da sind doch ein paar saugemeine Fehlerquellen dabei.

Gestern (oder war´s doch schon heute?) habe ich noch einen schnellen Blick auf den Verteiler geworfen. Alle Schrauben sind fest, der ganze Verteiler sitzt bombenfest. Alle Kabel sind an ihren Plätzen, keines wackelt. Alle Schrauben sind ebenfalls fest, alle Schläuche am Vergaser.

Gut, dachte ich mir, nach kurzer Sichtprüfung eben mal starten. Siehe da, der GT springt am 2. Versuch an!
Einzig die niedrige Drehzahl von 500 Upm war zu bemerken. Natürlich hat er von unten raus nach einem kurzen Tipper auf das Gaspedal das Gas nicht angenommen. Wenn ich das langsam mache, dann kommt er in einen runden Lauf und nimmt jede kleine Änderung am Gaspedal zur Kenntnis.

Ich werde einmal deine Mängelliste durchgehen, auf jeden Fall muss ich zum Vergaserguru. Ich habe ja überhaupt keine Messgeräte in meiner Nähe.

Danke für die vieeeeeeeeeeelen Tipps.

Gruß
Peter
14. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Jur am 22.05.07 09:58

Hallo Peter,
dein Fehler ist plötzlich aufgetreten. Es kann alles sein was ich geschrieben habe, inclusive Wärmefehler Zündspule.

Aber eher vermute ich den Vergaser.
Sägt er? Aber bei Vollgas funktioniert er problemlos? Dann ist es falsche Luft, die irgendwo unterhalb
der Drosselklappe in den Ansaugkrümmer hineinkommt. Oft ist es zu viel Spiel in der Drosselklappe,
die diesen Fehler verursacht. Es kann aber auch jedes andere Teil des Vergasers sein.

Bitte mal genau mitlesen:
Bisher hatte jeder GT den ich gesehen habe das gleiche Problem.
Das Gasgestänge ist nicht in der Lage, die Drosselklappe zu schließen.
Jetzt laß mal den Motor warmlaufen.
Dann drücke den Hebel an der Drosselklappe mit deiner Hand so, daß sie auf den Anschlag geht.
Also daß die Anschlagschraube wirklich Kontakt hat.
Geht er aus? Dann stimmt was nicht. Denn bei jedem Opel muß im Leerlauf die Klappe auf Anschlag gehen. Erst jetzt kann der ASU - Mann den Vergaser richtig einstellen.
Beim GT macht die Klappe das praktisch nie.
Kannst von den späteren Solex eine zusätzliche Feder einhängen, nur geht dann das Gaspedal extrem schwer.
Ursachenforschung:
Es gibt zwei Vergaser am GT und an allen anderen Opel.
Die alten Vergaser ohne Umluftventil und die neuen mit Umluftventil.
Man erkennt sie daran, daß die neuen zwei Schrauben haben, also die CO-Schraube im Drosselklappenteil und eine etwas größere etwas weiter oben am Vergaser.
Bei den alten wurde zuerst die Stellung der Drosselklappe eingestellt, und dann der CO.
Bei den neuen darf man an der Stellung der Drosselklappe nichts verändern, die ist ab Werk fest
eingestellt, im Idealfall sogar mit einer Eingriffsicherung versehen.
Mit der Umluftschraube regelt man in Grenzen die Drehzahl, die CO kennen wir ja schon.
Aber was tun, wenn GT schlecht läuft? Natürlich, irgend jemand dreht an der Anschlagschraube
dran rum.
Und wenn er falsch dreht, nutzten die beiden anderen Schrauben gar nichts.
Ich gebe Gas, und der Motor folgt nicht.
Sorge also zuerst einmal dafür, daß die Anschlagschraube ihrem Namen wieder alle Ehre macht.
Dann kannste den Vergaser richtig einstellen lassen, und dann sägt er auch nicht mehr, sondern
hat immer einen festen Leerlauf.
Der Vergaser ist, wenn er kein Spiel in den Drosselklappen hat, niemals Schuld an dem schlechten
Lauf. Es ist immer das Gestänge.
Wenn ich das nicht richtig hinbekomme, empfehle ich gerne Umbau auf Gaszug, wobei man in Grenzen die Betätigung vom Manta A nehmen kann, also die Ansaugbrücke mit der Gaszugaufnahme.
Ein weiteres Problem des Gestänges ist ein Hebel am Vergaser, der an diese senkrechte Stange
an der Motorseite geht. Die Feder dort drin mach Armdrücken mit der Feder vom Gestänge, die
drücken also gegeneinander. Die Kraft dieser Feder muß überwunden werden.
Leider kann man nicht einfach eine stärkere Feder am Gasgestänge einhängen.
Die drückt dann zu fest auf die Drosselklappe. 5000 km, und die Welle ist eingelaufen.
Wie du es machst, ist es falsch, aber wenn du eine Lösung findest, laß es uns wissen,
ich bin da leider auch noch nicht richtig weiter.

Einen Vorschlag hätte ich. Man kann die runde Feder, die um die Klappenwelle gelegt ist, mit Hilfe eines neuen Anschlags um eine halbe Umdrehung
weiter spannen. Man bohrt ein kleines Loch, haut einen Stift rein, hängt da die Feder ein und schon geht die Drosselklappe wieder zu. Es ist nur die Frage wie lange es dauert bis die Feder wieder ermüdet ist.

Achso, wie man den Vergaser richtig einstellt wurde hier im Forum schon mal irgendwo
sehr genau beschrieben.

Oh, stimmt ja, hast einen Weber drin. Aber im Prinzip gilt das was ich geschrieben habe auch für den Weber.
Schau doch mal nach dem Gestänge am Vergaser. Da ist eine Stelle, da hängt es bei Weber öfter mal.

Gruß, Jur
15. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 22.05.07 22:37

Hi Jur!

So! Jetzt war ich gerade beim Vergaser.

So habe ich ihn vorgefunden: Beachte die Klappenstellung, die ist leicht geöffnet.



Ich drücke einmal das Gasgestänge runter, die Klappen schließen ganz und Sprit spritzt hörbar in den Vergaser. Also setze ich mich rein und drehe den Schlüssel. Der GT springt am ersten Dreh an

Natürlich ist die Leerlaufdrehzahl wieder nur bei 500 Upm, aber er läuft!

Gestern hatte ich auch schon den Luftfilteradapter abgenommen, aber da standen beide Klappen SENKRECHT. Ob die bei einem er Startversuche so stehen blieben, oder vielleicht habe ich den Motor mit Vollgas abgewürgt?

Die Klappen bewegen sich jedenfalls problemlos.

Gas nimmt er erst ab 1200 Upm so richtig an - damit meine ich, er kann erst da die eingespritze Menge Sprit richtig mit Luft mischen, dass er dann vernünftig aufheult.

Wenn ich deinen Text richtig gelesen habe, dann geht meine Klappe nur beim Start so richtig zu, sonst ist sie auch ein bißchen offen - wie ich es eben vorgefunden habe.

Den Feldversuch habe ich jetzt nicht ausprobiert, da ich deinen Beitrag erst eben gelesen habe.

Ich würde es auch nicht als "Sägen" bezeichnen, was mein Vergaser da ablieferte. Vielmehr war es so, als ob er plötzlich unrythmisch zum Stottern anfing. Je mehr Gas ich gab, um so mehr ging er in die Knie. Am besten ging´s noch mit wenig Gas. Deshalb hatte ich ja vorerst auf die Zündung getippt. Ich habe auch am Samstag voll getankt! Aber ein Problem mit der Tankentlüftung hatte ich bis jetzt nie. Ein paar Überprüfungspunkte auch deiner Top 20-Liste habe ich ja noch offen.

Was noch war: ich hatte den Vergaser vor 3 Jahren einstellen lassen, er lief super rund und geschmeidig.
Im Winter habe ich den Motor wegen dem Einbau eines GETRAG 240 vom Vergaser befreit, damit ich ihn absenken konnte. Dabei habe ich bei der Montage des Vergasers wahrscheinlich eine Sockeldichtung so arg gequetscht, dass er jede Menge Luft zog. Diese Dichtung habe ich ersetzt. Die Falschluft ist weg, dafür die niedrige Drehzahl da. Ich kann schon nicht mehr die Einstellschraube beim Gasgestänge nachziehen, die ist schon voll am Limit.

Gruß
Peter
16. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Motörhead am 23.05.07 07:59

Moin,
ich mutmaße mal, nach meinen Spielereien und Erfahrungen am Zenithvergaser:
wenn er schon lange Falschluft zog, dann trotzdem sauber lief, dann lag es daran, dass das Gemisch VOR dem Luftleck zu fett eingestellt (zum kompensieren der Extraluft) und der Leerlauf entsprechend runtergedreht war (zuviel Luft plus zuviel Sprit=zuviel Leerlaufdrehzahl).
Wenn man nun das Leck schliesst, mit neuer Dichtung, wird das Gemisch zu fett. Also dreht man es magerer. Folge: sehr niedrige Leerlaufdrehzahl. Die wurde dann einfach per Gasanschlag kompensiert. Dabei bleibt dann die Drosselklappe immer etwas offen. Bei meinem Zenith war das so, als ich den Wagen kaufte.
Wenn er meist zu fett läuft sollte man an den zündkerzen was sehen. Außerdem wird er erst ab einer gewissen drehzahl ordentlich gemisch erzeugen und das was da kommt nicht so gut verbrennen können...sprotz!
Also: probier doch mal, den Leerlauf mit der richtigen schraube weder anzuheben...Dann eventuell (kerzenbild) mit der Gemischregulierschraube das Ganze wieder magerer einstellen. "Bis er ausgeht und dann ne dreiviertel Drehung zurück" hat mir mal jemand gesagt. Das passte.

Gruß frank
17. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Jur am 23.05.07 12:30

Die Beobachtung von Motörhead kann ich voll bestätigen.

Da du aber bewußt nichts an der Anschlagschraube verändert hast, kann es dann nur
von einer veränderten Stellung des Gasgestänges herrühren.

Zuerst einmal mußte ich lachen, wie du die momentane Funktion, Äh, Fehlfunktion
des Webers nochmal beschrieben hast. Ich wußte gar nicht daß die auch funktionieren könnnen,
ich kannte die nur so. Leerlauf zu niedrig, mieses Startverhalten, nimmt kein Gas an.
Einen habe ich gefunden ( Bj. 81 ), der wurde genau deswegen durch einen Solex ersetzt.
Umluftschraube habe ich nicht daran gefunden, nur Leerlaufdüsen an beiden Drosselklappenseiten.
Die zum Motor war verstopft, beziehungsweise es hatte sich durch langen Stillstand
etwas Grünspan in der Düse gebildet. Kommt man schlecht dran wenn Vergaser eingebaut.
Ich kann das Ding jetzt nur nicht testen. Schau doch mal bei deinem nach!
Die Feder um die erste Drosselklappe ist auch bei diesem Weber ermüdet, Gestänge zu den
Starterklappen ist sehr schwergängig, verhindert dadurch das Schließen der Drosselklappe.

In deinem speziellen Fall bin ich mir aber sicher, daß Drosselklappenanschlagschraube und
CO Schraube nicht korrekt eingestellt sind. Eher sogar zu mager als zu fett.
Warum das so plötzlich aufgetreten ist bleibt ein Rätsel.
Zündung oder Wackelkontakt kann es nicht sein, wenn Verteiler korrekt funktioniert,
denn selbst der blödeste Wärmefehler an der Elektrik wird sich so nicht äußern.

Starterklappen funktionieren.
Du hast geschrieben, die waren auf als du nachgeschaut hast.
Das ist normal.
Warte wenn der Motor abgekühlt ist. Sind die immer noch auf?
Dann ganz leicht aufs Gaspedal. Dann müssen die zu fallen.
Gruß, Jur

Etwas noch zu diesen blöden Federn am Vergaser.

Wenn ich es mittlerweile richtig sehe, hat man ganz bewußt dafür gesorgt, daß es NICHT die Feder des
Gestänges ist, die die Drosselklappe zuhalten soll, sondern die Feder am Vergaser.
Original ist das Gestänge so eingestellt, daß hier kaum Druck ausgeübt wird.
Ist mir eben gerade aufgefallen.
Nur was tun wenn die Feder am Vergaser ermüdet? Dann hat man den berühmten Solex-Leerlauf.
Alle Solex die ich noch habe, haben keine funktionierende Feder mehr.
Selbst der eine Neue funktioniert nicht richtig. Scheiss Welt.
18. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 30.05.07 19:58

Hi Jur, Hi Frank!

Nach dem Dichtungsersatz habe ich das Gemisch nicht verändert, die Drehzahl fiel einfach so nach unten.
Vielleicht habe ich auch den Schwimmer geflutet, als ich den Vergaser beim Dichtungswechsel auf die Seite legte?
Heute habe ich das Hitzeschutzblech bekommen. Ich werde es umgehend montieren und zum Vergaser-Check fahren.
Weiters möchte ich dabei gleich den Papierluftfilter rein- und den originalen rausgeben. Mit dem Papierfilter bekommt er ja weniger Luft, da muss ja der Vergaser sowieso neu eingestellt werden.

Gruß
Peter
19. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 04.06.07 23:58

@ Jur

Zu deiner Info, warum der GT plötzlich unrund lief:
da war ein "Blindschlauch" - so nennt man glaube ich ein Stück Schlauch, dass mit einem Schrauben verschlossen ist - abgefallen. Er steckte zwischen Vorderachskörper und Kotflügel. Ich habe ihn nur entdeckt, weil mir ein Schraubenzieher ebendort hineingefallen war.

Dieser kleine Schlauch sitzt eigentlich schon beim Ansaugkrümmer - da, wo der Schlauch zum Bremskraftverstärker geht. Da ist eben so ein kleiner 1 mm starker Anschluß, wo der drauf steckt. Der Schlauch war total hart und ausgeleiert.

Warum ich keine ordentliche Leerlaufdrehzahl habe, weiß ich bisher noch nicht.
Alle Leitungen zur Kaltstarteinrichtung ist sauber.
Ich habe aber herausgefunden, dass da wieder eine Schraube mit Feder HINTER der Kaltstarteinrichung ist. Wenn daran drehe, dann fallen die Klappen ganz zu oder öffnen sich ein bißchen. Ich habe sie so gestellt, dass sie fast ganz zu sind. Da ist nämlich eine Schraubenstellung da "fallen" sie fast schon von alleine zu - ist irgendwie blöd zu beschreiben

Sonst ist da nur eine Schraube schon fast im Bereich des Sockels links unter der Kaltstarteinrichtung. Ich habe die schon 5 Umdrehungen in beide Richtungen gedreht - da tut sich gar nichts.
Erfahrungsbericht folgt...

Ach ja: jetzt habe ich ca. 600 Upm, und der Motor läuft im Stand ruhig. Bei weniger kann man kaum den Schraubenzieher an eine Einstellschraube halten.

Gruß
Peter
20. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 13.06.07 15:27

Hi Leute!


GT läuft wieder super!

Heute war ich bei meinem "Vergaser-Guru".
Auf der Autobahn ging es noch so halbwegs, bei den Stop-and-Go Ampeln war es schon heftig. Musste immer gaaanz sachte Gas geben, sodass ich ab 2000 Upm wieder weiter konnte. In der Werkstatt ließ er sich nicht wieder starten.

Vorallem @ Jur:

Die Fehler:

defekter Kontakt im Verteiler - einen neuen reingeschraubt und schon konnte ich problemlos starten (Warmstart).

Der Vergaser war zu fett. Er zieht nämlich Luft beim etwas ausgeschlagenen Teil - dort, wo das Gasgestänge dranhängt.
Vorübergehend hat er die Leerlaufdüse von 47 auf 50 getauscht.
Im Winter soll ich ihm den Vergaser zum Überholen geben, dann tauscht er auch wieder die Düse. Zusätzlich macht er mir ein Abschaltventil, damit er nach dem Abschalten nicht nachläuft.

Hab 20 Euro gelöhnt. War ja fast geschenkt.

Übrigens: war dann bei Larry - das wird ein bildschöner GT!

Gruß
Peter
21. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von gt-oldie am 13.06.07 15:35

Zitat
hallo peter

probier es einfach mal so. verteilerkappe runter, zündkontakt auf einen der nocken stellen das der kontakt ganz offen ist. dann mit einer fühlerlehre den abstand messen. wenn der eine teil eine kleine erhebung hat diese zuerst abfeilen und dann auf einen abstand von 0,40mm einstellen. wenn er jetzt läuft einen neuen unterbrecher besorgen, einbauen einstellen und dann noch den zündzeitpunkt frisch einstellen. an die nocken der verteilerwelle ein bißchen fett dranmachen. wenn das alles nichts bringt dann liegt der fehler an einer anderen stelle. verteilerkappe mal genau anschauen, diese kann ganz feine risse haben.

gruß dieter


hallo

dann bin ich mit meiner diagnose gar nicht so schlecht gelegen.

gruß dieter
22. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Rip am 15.06.07 14:52

Hi Dieter!

Soooo einfach ist das (wenn man weiß, wo man suchen soll).

Im Ernst: das ist für mich - bis jetzt - eben ein bißchen kompliziert gewesen.

Ab jetzt werde ich immer einen Unterbrecherkontakt mitführen - man weiß ja nie.

Jetzt kann ich mich beruhigt auf meine neue Aufgabe stürzen: Hinterachse Serie 2 einbauen!
Da gibt´s wieder jede Menge an Erfahrungen zu sammeln

Gruß
Peter
23. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Jörg aus Lux. am 25.07.07 18:55

Hallo Leute,

ich habe zwar keinen Vergaser bei meinem GT verbaut, aber trotzdem läuft mein 2,0 L Einspritzer seit einiger Zeit unrund.
Einige von Euch haben auf der Opel-Villen-Rüsselsheim-Tour meine Probleme mitbekommen, als der Wagen im Park kurz vorm Ziel nach 2 Std Autobahnfahrt nur noch mühsamst Gas annahm und sich zum Stellplatz quälte. Einige tippten auf defekte Silikon-Zündkabel (deswegen Zündkabel nach alter Bauweise besorgen, aber woher in Luxembourg kriegen?) , einige meinten , es sei Dampfblasenbildung.
Daraufhin habe ich versuchsweise mal nur !!! das Hauptzündkabel vom Verteiler mit Isolierband umwickelt.
Das Problem ist aber nur teilweise weg. ?
Der Motor nimmt jetzt auch bei heißem Motor jederzeit gut Gas an, auch bei Steigungen.
Aber bei warmen Motor ist der Leerlauf derart unrund, die Drehzahlen pendeln von 900 auf Null (gelbe Öllampe geht an) und wieder hoch auf 500 -600. Bei kaltem Motor sind die Leerlaufschwankungen nur minimal; aber auch größer als früher.
Läuft er warm zulange im Leerlauf, zB an der Ampel oder ausrollen auf einem Parkplatz, dann geht der Motor aus (stirbt einfach ab), springt gottseidank dann beim Starten gleich wieder an, aber normal ist das ja nicht, war ja auch früher nicht.
Woran liegts ?
24. RE: GT läuft wenn überhaupt sehr unrund

geschrieben von Stephan Feldkamp am 25.07.07 19:40

Hallo Jörg!
Ich denke, das hat mehr mit deiner Einspritzanlage zu tun als mit der Zündung.
Prüfe mal alles auf Undichtigkeiten am Ansaugtrakt (v.a. Gummischläuche). Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber der 20E müsste ja auch einen Leerlaufregler besitzen. schau mal, ober der evtl. versaut ist oder tausch ihn mal aus. Ist jetzt halt ein bisserl Probierei bei der Einspritzung <img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/sad.gif border=0 alt=´sad´>


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