Das Opel GT Forum

Thema:
eröffnet von Nico74 am 28.05.08 09:14
letzter Beitrag von Niels am 04.06.08 11:51

1. Lackierung

geschrieben von Nico74 am 28.05.08 09:14

Hi
Mein GT soll nun endlich bald zum Lackierer.Gestern war der Lackmeister da um mir nen Kostenvoranschlag zu machen.Der Wagen wurde vor 10 Jahren mal neu lackiert und darunter befindet sich eine schicht Füller und darunter der originale Lack.
Der Lacker meinte das sei ne gute Basis,die würden den jetzt ordentlich durchschleifen,füllern und neu lackieren.
Er sagte er könne mir aber keine Garantie darauf geben das der Lack nicht vielleicht in 1-2 Jahren irgendwo einfällt oder runzeln schlägt.
Nun bin ich natürlich verunsichert,soviel Kohle dafür zu bezahlen und nachher wird das nix und der Lacker sagt "das habe ich ihnen ja vorher gesagt"

Hab ihm auch angeboten den ganzen Lack runterzuholen um einen komplett neuen Aufbau zu machen.
Aber da wollte er auch nicht so recht drauf eingehen.Er sagte es wird dann zu teuer und zuviel Aufwand.

Was mach ich nun? alten Lack drauflassen oder runter damit? Ist das wirklich so das der Originallack noch Arbeiten kann wenn er warm wird?

Gruss
Nico
2. RE: Lackierung

geschrieben von Larry am 28.05.08 16:16

Hallo!
Die alte "Nachlackierung" (Füller und Lack) sollt er möglichst gut runterschleifen, wenn der original Lack dabei mitgeht, so ist das auch kein Nachteil. Originalen Füller (grau) und Primer (rotbraun) soweit als möglich drauflassen, ist ein guter Untergrund. Darauf dann Füller und Lack - Nach Möglichkeit keinen High Solid-Decklack verwenden und wasserverdünnbare Lacke sowieso nicht.
Wenn sich dein Lackierer mit seinen Produkten nicht sicher ist, suche dir einen Anderen
Zu einer Runzelbildung kommt es nur wenn der Lackaufbau falsch ist oder wenn zu viel aufgetragen wird.
Gruß Larry
3. RE: Lackierung

geschrieben von moonchild1967 am 28.05.08 18:18

Also, ich sags mal so: du wärst nicht der erste, dem der Lack hochgeht, weil sich die Produkte der einzelnen Hersteller nicht vertragen. (Der User Simon19 kann da ein Lied davon singen, gelle Simon <img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/wink.gif border=0 alt=´wink´>. Zudem kann es sein, dass der Lackierer aus Unwissenheit den wahrscheinlich damals vor der 2. Lackierung aufgetragenen Epoxigrund (Trennschicht) durchschleift. Und dann ist Polen sowieso offen.

Ich würde mit nem Negerkeks alles in Eigenleistung runterschleifen, so dass der Lacker einen kompletten Neuaufbau machen kann & muss. Dann kommt er auch nicht aus der Gewährleistung, wenn was schief geht. Zudem siehst du genau, was sich unter deinem Lackkleid verbirgt.

Grüße

Harald
4. RE: Lackierung

geschrieben von Tommy Lee am 28.05.08 18:54

Hallo
Ich schliesse mich an Harald an, schleif alles ab bis zum Blech da bist du auf jedenfall auf der gewonnene seite...
Der Lackmeister will es nicht haben weil er sonst mehr Arbeit damit hat (versparteln z.b) und vieleicht auch die eine oder die andere Überraschungen bekomt, und so ist er ruhig einmal kurz rüberschleifen 2000 Euro kassieren und keine Garantie
Einen Super Tag für Ihn.
5. RE: Lackierung

geschrieben von baker am 28.05.08 18:54

Hi,

nur mal so aus Erfahrung:
1.) Mauerer mauert Ziegel innen
2.) Putzer putzt einschichtig innen
3.) Fugenbildung schön erkennbar
4.) Putzer sagt: Mauerer wars und umgekehrt.

Ich würde nicht mal 1 Gramm Spachtel selber aufbringen obwohl ichs kann, sondern selbst das dem Lackierer überlassen. Bei einer hochwertigen Restauration nur mit Rechnung, auf die Kröten kommt es auch nicht mehr an.
6. RE: Lackierung

geschrieben von Nico74 am 28.05.08 20:43

Danke für die Antworten ,dann werde ich dem Lacker mal absagen und einen neuen suchen.Viele gute gibt es leider nicht bei uns in der Gegend.

Gruss
Nico

7. RE: Lackierung

geschrieben von Opel-GT-73 am 28.05.08 21:01

Hallo Nico,

bei mir sieht´s so aus - ich mach die Karre blank, der Lacker zeigt mir die Stellen die noch aufgezinnt werden müssen bzw. falls noch Feinspachtel drauf muss.
Dann macht er die Grundierung drauf, anschließend Spritzspachel - dann bleibt die Kiste ein paar Tage stehen um zu vermeiden das später etwas einfällt.
Ich schleife, der Lacker kontrolliert - zur Not nochmal Filler und Konturschwarz und ich schleife weiter.
So hab ich die Arbeit und der Lacker weiß was drunter ist.
8. RE: Lackierung

geschrieben von Jur am 28.05.08 21:47

Hallo Nico,

denke du hast schon den richtigen Lackierer.

Du würdest dir nur doppelt selber schaden, wenn du den ganze alte Lack runter schleifst.

Es ist eben so daß es völlig neue Lacke gibt
und kein Lackierer genau sagen kann wie der sich mit einer unbekannten Grundierung verhält.
Deswegen muß man die aber nicht gleich ganz wegschleifen, man kann auch eine Trennschicht lackieren.
Der momentane Lack ist keine US-Lackierung? Das schließe ich daraus daß überhaupt grundiert wurde?
Wenn es doch eine ist, also eine Thermoplastiklackierung, dann muß der Lacker wieder
anders vorgehen. Entweder er entfernt diese komplett, was nicht gut geht, weil man diesen Lack nicht schleifen kann.
Oder er setzt eine Trennschicht.

Um wirklich sicher zu gehen sollte nur bis auf den Werkslack geschliffen werden, diesen kann und sollte man erhalten, solange er nicht aus anderen Gründen weg muß.
Ich würde NIE den Werkslack wegschleifen.
Eines ist sicher, es wird keine
Unverträglichkeiten mit der Werkslackierung geben.

Wenn du aber eine Spachtelruine hast ist es eh egal was ihr macht.
Alles neu machen ist zu teuer und hebt den Wert des Wagens nicht.
Der Wagen müßte tagelang immer wieder grundiert und geschliffen werden, um ihn überhaupt wieder
in die jetzige Oberflächengüte zu bringen.
Das kostet!

Dann sollte man schon eher den Lackierer machen lassen und abwarten was passiert.
Gruß, Jur
9. RE: Lackierung

geschrieben von simon19 am 28.05.08 21:59


Zitat

Der User Simon19 kann da ein Lied davon singen, gelle Simon wink


ich hab schon nen ganz rauen hals vom vielen singen.

natürlich kann man eine trennschicht aus epoxi vorlegen um den untergrund zu versiegeln, aber sicher ist das meiner meinung nach nie.

auch ich hatte größtenteils den alten lack herunten, aber irgendwo gibts halt doch immer unverträglichkeiten. die bemerkt man vielleicht nicht nach einem oder zwei jahren, aber irgendwann kommts durch. so eine lackschicht arbeitet sehr lange.
bei mir gings nach 2 jahren mit unauffälligen blasen los 2jahre später konnte man das auto fast mit dem hochdruckreiniger entlacken.

mein tipp: mach dich selber schlau und les dich mal in die materie ein. schau mal auf die seiten großer lackfirmen wi glasurit, standox, spies hecker etc.
die haben tolle beschreibungen, technische merkblätter, ratgeber auch speziell für oldtimer und und und.

mfg simon

10. RE: Lackierung

geschrieben von Jur am 28.05.08 22:15

Blasen und sich ablösende Lackschichten sind ein sicheres Zeichen daß der Lehrling beim Lackierer
das Auto mit einem Silikon-verseuchten Lappen abgewischt hat.
( Ich hab den nächtbesten Lappen genommen, der da rumlag, das nächste mal nehmen wir die Lappen
von zuhause mit, gelle )
( Nix mit dir, Simon )
Was war passiert?
Auto war wunderschön eingewachst.
Vor dem Abschleifen haben wir, wenn ich mich richtig erinnere, mit Teerentferner abgewischt.
Dann hammer geschliffen.
Dann nochmal mit Entferner drüber.
Dann nochmal Staub nass abgewaschen.
Ich habe den Eimer genommen, der da rumstand, und den Lappen der dabei lag.
Was ich nicht wußte: Damit hatte vorher jemand ein Auto vor dem Abschleifen gewaschen.
Klar was passiert ist: Die eine Hälfte des Autos hat der Lack gehalten. Die andere Seite, die ich abgewaschen habe, hat sich
komplett abgelöst, so wie Simon beschrieben hat.
So eine Katastrope wieder zu korrigieren kostet mehr Arbeit und Geld als man sich überhaupt vorstellen kann.
Lackunverträglichkeiten haben ein ganz anderes Schadensbild.

Gruß, Jur
11. RE: Lackierung

geschrieben von moonchild1967 am 29.05.08 00:08

Zitat

Dann sollte man schon eher den Lackierer machen lassen und abwarten was passiert.
Gruß, Jur


Kann dir genau sagen, was passiert... Sorry, Jur, aber dieser Tipp erinnert mich stark an russisches Roulette . Da man in der Regel nicht weiss, welches Material von welchem Hersteller vorher verarbeitet wurde, wird dir kein seriöser Lackierer auf seine Arbeit eine Garantie geben. Mit der Konsequenz, dass du 2.000 - 5.000 Euro sinnlos auf den Kopf gehauen haben könntest. Ein vernünftiger Lackaufbau fängt an der Basis an. Wie Simon schon schreibt, ist auch eine Epoxi-Trennschicht nicht immer ein Allheilmittel. Sorry, wenn ich das jetzt so deutlich sage: entweder man ist zu faul den Lack zu entfernen oder es fehlen die Finanzmittel, um eine ordentliche Ganzlackierung zu bezahlen. Ansonsten gibts eigentlich keinen Grund, es nicht gleich richtig ordentlich zu machen. Alles andere ist nur ein Kompromiss mit ziemlich faden Beigeschmack. Nichts für ungut, aber die Lackierung ist die äußere Visitenkarte einer Restaurierung. Ist ein Auto schlecht lackiert oder weist der Lack auf Grund mangelnder Vorarbeiten grobe Mängel auf, hat man auch selber keine Freude an seinem Werk.

Grüße

Harald
12. RE: Lackierung

geschrieben von Jur am 29.05.08 01:08

Hallo Harald,
du hast es zu 100% auf den Punkt gebracht.

Nur eines ist mir nicht ganz klar.
Hältst du es für besser, nur den Neulack abzuschleifen oder bevorzugst du ein Abschleifen bis aufs Blech.
Gegen die zweite Variante habe ich Einwände.

Meine persönliche Meinung:
Man sollte den originalen Werkslack nur dann abschleifen,
wenn es dafür gute Gründe gibt.
Um diesen Werkslack-Aufbau auch nur annähernd in der üblichen Qualität zu ersetzen, müßte die kompette Karosse abgelaugt und abgeschliffen werden und in ein Kataphoresetauchbad, oder was momentan sonst so gebräuchlich ist
( Gibt in ganz Europa nur eine Firma, die das für Privatkunden anbietet ).
Dann wären wir mit Lackierung bei Kosten von weit weit über 5500 Euro. Zerlegungskosten nicht mitgerechnet.
Gut, man könnte alle Oldtimerbesitzer dazu zwingen, das zu machen, damit es richtig gemacht wird.

Wer das umgehen will, schleift solange, bis man sauber im originalen Werkslack oder in der originlen Grundierung angekommen ist. Komplett.
Es darf nichts von späteren Farbschichten zu sehen sein.
Dieser 40 Jahre alte Werkslack sollte eigentlich nicht mehr reagieren.
Wenn dann was schief geht, kann man es immer noch auf den Lackierer schieben.
Was nutzt mir eine 5000 Euro Lackierung, wenn
es zwar keine Unverträglichkeiten gibt, das Auto aber rostet.
Wollte noch sagen, daß bei einer 5000 Euro-Lackierung gut 3300 Euro nur Kosten für das Schleifen sind.
Gruß, Jur
13. RE: Lackierung

geschrieben von Rip am 29.05.08 14:47

Hi!

Mein GT wurde nach dem Reimport 1990 komplett entlackt und sandgestrahlt bis auf´s Blech. Dann grundiert und lackiert.
Nach 18 Jahren ist es nun so, dass der blaue Lack rötlich schimmert. Mit Politur wird das Tuch dann blau - der GT sieht aber wieder gut aus.
Das ist ja keine Lösung, denn das geht im 2-Wochen-Rhythmus so. Außerdem sieht man auch kleinere Bläschen an manchen Stellen.

Mir wird ein komplettes Abschleifen des blauen Lackes zumindest nicht erspart bleiben. Auf der sicheren Seite bin ich, wenn ich mir eine Familienpackung Negerkekse besorge
14. RE: Lackierung

geschrieben von Tom 2 am 30.05.08 08:36

Hallo Rip,

ich muß Dich leider korrigieren. Neger darf man bei uns in Deutschland nicht mehr sagen.
Das heißt jetzt "maximalpigmentierte Menschen mit migrationshintergrund".<img src=http://www.forumcoder.de/images/smilies/smiley.gif border=0 alt=´smile´>

Gruß, Tom2
15. RE: Lackierung

geschrieben von 66,er am 01.06.08 20:39

Hallo.Es ist zum Thema fast alles gesagt, mein GT ist 2002 Lackiert worden. Es war noch älterer Lack drauf der bis auf ein paar Stellen noch ziemlich gut war, mein Lackierer sagte das er eine Trennschicht wegen evt. Thermoplastische Lacke spritzt (Spies-Hecker Permacron Vario Füller 8590)anschließend noch Epoxi-Füller darauf und schleifen und Lackieren.Gruß Achim
16. RE: Lackierung

geschrieben von simon19 am 03.06.08 23:24


Zitat

Negerkekse


du meinst "schleifmittel mit migrationshintergrund"

na man muss das nackte blech ja nicht gleich ablaugen und und und...
man kann ja auch aktive rostschutz-primer verwenden.

standox bietet einen speziellen oldtimer-lackaufbau an, bei dem das blech mit einem reaktiv haftprimer behandelt wird. das ist ein säureprimer der das blech passivieren soll. darauf kommt dann normaler filler.
so werde ich das nächste mal vorgehen.

dieser lackaufbau, wird meines wissens auch bei mercedes restos verwendet und so ein 300sl flügeltürer ist wohl eine andere klasse als ein gt.

mfg simon

17. RE: Lackierung

geschrieben von Niels am 04.06.08 10:46

Im Alteimer-Praxisheft "Blechbearbeitung" kann
man zwei Profifirmen der "SL 500-Liga" über
die Schultern schauen.

Diese strahlen und schleifen bis aufs Blech und
machen einen kompletten Neuaufbau. Diese grundieren
alles mit Spiess&Hecker oder Satndox rotbraun.


Zitat

standox bietet einen speziellen oldtimer-lackaufbau an, bei dem das blech mit einem reaktiv haftprimer behandelt wird. das ist ein säureprimer der das blech passivieren soll. darauf kommt dann normaler filler.



Genau diesen habe ich auch auf dem blanken Blech
benutzt - lässt sich super verarbeiten und
trocknet sehr schnell. Ich habe auch 2K Expoxy
Grundierung benutzt - aber das Zeug ist
meineserachtens noch besser.

Ich hab das so gemacht:

-alten Lack/U-Schutz mit dünnen Spachtel und
Heinzluftfön abschaben. Das geht super.

-die alte Grundierung bleibt über. Diese lässt
sich sehr leicht mit einem "Schleifklotz mit
Migrationshintergrund" für die Flex oder Bohrmaschine schnell enfernen.

-er muss 100% entfernt sein - da sonst diese
Wolken den Lackierer stören (unruhiger) Untergrund.

"Schleifscheiben mit Migrationshintergrund" sollte
man im Industriezubehör und nicht beim OBI etc.
kaufen. Die Profischeiben kosten ca. 5 EUR/Stück.


Gruss Niels


18. RE: Lackierung

geschrieben von Niels am 04.06.08 10:48

Achso: Türen, Haube, Scheinwerfer habe ich beim
Profi strahlen lassen. Hat damals 150EUR gekostet.

Dafür stell ich mich nicht 3 Wochen in die Garage.

Er hat ganz, ganz vorsichtig gearbeitet.
19. RE: Lackierung

geschrieben von Jur am 04.06.08 10:49


Zitat

standox bietet einen speziellen oldtimer-lackaufbau an, bei dem das blech mit einem reaktiv haftprimer behandelt wird. das ist ein säureprimer der das blech passivieren soll. darauf kommt dann normaler filler.


Ein Bekannter hat so einen Primer auf sein Auto gespritzt.
An einer Stelle mußte der Lack bis aufs Blech noch einmal runtergeschliffen werden, wegen Spachteln.
Unter dem Primer war Rost!
Wenn die wirklich garantieren daß man damit einen
haltbaren Lackauftrag machen kann, dann soll es so sein.
Ich selbst werde dieses Zeugs niemals verwenden.
Und Fertan auch nicht.
Passivieren ist eine prima Sache, aber man muß
danach auch neutralisieren, was unter Lack eben nun mal nicht geht.
Gruß, Jur
20. RE: Lackierung

geschrieben von Niels am 04.06.08 11:51

Auf Rost halt kein Primer - das ist vollkommend
klar.

Für diesen Haftprimer / Säureprimer muss das
Blech blank sein.

Hier mal ein Link/Foto da gibt es auch Datenblätter:
Standox Primer-Produkte


Standox



Oder halt Standox 1K Haftprimer:


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