Das Opel GT Forum

Thema:
eröffnet von Bobby am [unklar]
letzter Beitrag von Hubi am 17.06.04 09:56

1. Restauration

geschrieben von Bobby am 16.06.04 03:30

Servus Leute, habe leider keine Passende Rubrik fÃ¼r Restaurationsfragen gefunden (was mich irgendwie sehr wundert). Aber nichts desto Trotz meine Frage:
Ein Kumpel und ich haben uns einen 72er Opel GT (nen 1900er) zugelegt und er sah an sich (Karosserietechnisch) nicht sehr verkehrt aus. Da wir uns aber nun ans Restaurieren gemacht haben (er sollte eigentlich nur nen neuen Anstrich kriegen *g*) sind uns erhÃ¤bliche RostlÃ¶cher aufgefallen. Nun ist es ja beim GT so, dass man die Problemstellen, durch seine kompakte Bauweise, schlecht erreichen kann.
Kann mir jemand Tips geben wie vorzugehen ist? Was ist mit Sandstrahlen? oder lieber Laugebad (hab ich in anderen Foren gelesen)? und danach? verzinken? und was wÃ¼rde das im einzelnen alles kosten?
Anmerkung: Aus- und AbbaumaÃŸnahmen mÃ¼ssen keine mehr getroffen werden, da wir die Kiste bis in ihre einzelteile schon zerlegt haben.

Schonmal besten Dank fÃ¼r eure Antworten!

MfG der Bobby

2. Restauration

geschrieben von Radnor am 16.06.04 07:21

Hallo Bobby,

zuersteinmal herzlich willkommen als 100. Mitglied

Was die (fehlende)Rubrik fÃ¼r Restaurationsfragen angeht, bist Du hier in dieser schon genau richtig

Wo sind denn die Problemstellen die Du schweiÃŸen mÃ¶chtest? Ohne genauere Beschreibung ist es sehr schwierig konkrete Tipps zu geben.

klaus

3. Restauration

geschrieben von Hubi am 16.06.04 08:19

Hallo!
Erstmal Sandstrahlen oder Ablaugen...
Ich wÃ¼rde Sandstrahlen empfehlen, es ist weniger aggressiv. Beim Ablaugen hast Du den Nachteil, es wird SÃ¤ure und Lauge verwendet. Bleiben durch schlechtes spÃ¼len irgendwelche Reste Ã¼brig rostet das Ganze danach 10mal so schnell.
Link Ablaugen
Link Sandstrahlen und spritzverzinken
Ich hab mich also fÃ¼rÂ´s Sandstrahlen entschieden. Danach kann man das ganze noch Spritzverzinken lassen. Ich bin bei der Firma Polt Kunde, die ist 20km von mir, also supergÃ¼nstig.
Wegen schweiÃŸen werd ich auch nochÂ´n bissel was schreiben aber spÃ¤ter...
mfg

4. Restauration

geschrieben von GT-Yeo am 16.06.04 09:05

Hi,

ich habe meinen ersten GT sandstrahlen lassen - von unten sowie von innen. Ich wÃ¼rde es im Nachhinein nicht nocheinmal machen, da ich den Sand trotz Drehgestells nur sehr sehr schwer (ein Rest bleibt immer Ã¼brig) aus den HohlrÃ¤umen bekommt.
Wichtig beim Sandstrahlen. Vorher Unterbodenschutz entfernen und an einen Fachbetrieb wenden. MÃ¶glichst nicht den Lack runterstrahlen lassen, da das meist zu Wellen im Blech fÃ¼hrt, wenn die Firma das nicht schon 100mal gemacht hat

Mit einem Laugebad hab ich keine Erfahrung.

In letzter Zeit hÃ¶rt man sehr viel vom Trockeneisstrahlen - das ist dem Sandstrahlen sehr Ã¤hnlich - nur das du eben keine RÃ¼ckstaÃ¤nde hast.

Ich selber vertrau immer auf die guten alten "Negerkekse" und TopfbÃ¼rsten - das schont das Blech - man spart Geld und bekommt ein absolut perfektes Ergebnis. Die 2 Stellen an der HA (wo die DÃ¤mpfer sitzen) kann man dann immer noch Strahlen, da man dort nur sehr schwer reinkommt.

Danach ist ein guter Aufbau wichtig. Hier scheiden sich die Geister.
Ich werde diesmal eine Grundierung auftragen, die NÃ¤hte abkitten und dann einen POR-Lack aus dem Korrosionsschutzdepot verwenden.
In den RadhÃ¤usern dann eventuell noch ein wenig Unterbodenschutz oder die Lokaris verbauen - da bin ich mir noch nicht ganz sicher wie ich es mache.

MFG
Rouven

5. Restauration

geschrieben von Radnor am 16.06.04 09:30

Was das Ablaugen im Tauchbad betrifft kann ich Dir auch nur abraten. Ein Bekannter von mir wollte seinem GT auch etwas gutes tun und hat die Karosse im Tauchbad entlacken und anschlieÃŸend im Fertan Tauchbad versiegeln lassen. Das ganze kostete ein Heidengeld (damals ca. DM 4000)

Bereits nach kurzer Zeit fing der GT dermaÃŸen an zu rosten, wie ich es zuvor nur bei schlechten deutschen oder der salzhaltigen Luft ausgesetzen US KÃ¼stenfahrzeugen gesehen habe.

Also ganz klar, Daumen nach unten fÃ¼r diese ach so gepriesene Variante.

klaus

6. Restauration

geschrieben von Hubi am 16.06.04 09:51

Hallo!
Kann nur das von GT-Yeo und Radnor bestÃ¤tigen..
Hab den Unterboden meines GTÂ´s auch erst mit der Spachtel und HeiÃŸluftfÃ¶n gereinigt (Unterbodenschutz) den hartnÃ¤ckigen Rest mit Flex und gezopfter StahlbÃ¼rste gereinigt. Karosserie auÃŸen mit Negerkeksen gereinigt (Lack und Spachtel). Verwinkelte Sachen wie Achsen und Motorraum hab ich gestrahlt oder strahlen lassen. Bei menem Manta hab ich dann rote Rostschutzfarbe drauf, danach GrundierfÃ¼ller und Lack. Unterbodenschutz hab ich keinen, nur Ãœberlackierbaren Steinschlagschutz im Spritzbereich. Holraumversiegelung mit Mike Sanders Hohlraumfett. Von Fertan kann ich nur abraten, es brigt so gut wie nichts.

7. Restauration

geschrieben von Projekt-3 am 16.06.04 10:00

Moin ;
Mal meine Gedanken zum Thema Rubrik Restaurationsfragen ,
Denke Bobby hat nicht unrecht wenn er eine gesonderte Rubrik vermiÃŸt .
Momentan ist die Anzahl an Themen ja noch Ã¼bersichtlich ,dieses wird sich aber sicher irgendwann auch Ã¤ndern ( hoffendlich )
Nehmen wir mal ein Beispiel :
Jemand mÃ¶chte wissen wie er seine Vorderachse sinnvoll restauriert

iese Frage stellt sich sowohl bei originalen GT`s als auch bei Umgebauten GT`s .
Also kÃ¶nnte ein Beitrag zu diesem Thema nach dem jetzigen verfahren durchaus in beiden Rubriken zu finden sein !
Anders sieht es aus bei der Frage : Wie lege ich meine Vorderachse tiefer Dies gehÃ¶rt klar in die Rubrik Umbau .
Also mein Vorschlag 3 Rubriken :
1. Fragen / Anregungen / Probleme zur Originaltechnik
2. dto fÃ¼r Umbauten
3. dto zur Restauration von Baugruppen die in beiden erstgenannten vorkommen .
Ansonsten weiter so

8. Restauration

geschrieben von Radnor am 16.06.04 10:13

Hallo Walter,

keine schlechte Idee

Wenn die Zahl der Themen hier zugenommen hat, werden wir diese Idee aufgreifen und eine weitere Rubrik einfÃ¼hren. Zum gegenwÃ¤rtigen Zeitpunkt allerdings wÃ¼rde eine weiteres Unterforum aber wohl eher zur Verwirrung als zur Ãœbersichtlichkeit beitragen.

Warten wir mal ab was die Zukunft bringt, eine weitere Kategorie ist dann gleich eingefÃ¼hrt.

Also schreibt mal fleiÃŸig BeitrÃ¤ge, damit wir in Zukunft noch einige Unterforen erstellen mÃ¼ssen

klaus

9. Restauration

geschrieben von Bobby am 16.06.04 11:19

Wow! Das geht aber schnell bei euch!

Erstmal eindickes danke an alle die gepostet haben!
Zu der Problemstellen: also es sind erstmal jede Menge... die allergrÃ¶ÃŸte sind die Bodenbleche, die waren wohl schonmal so gut wie durch und der Vorbesitzer hat einfach ne neue Lage Bleche drÃ¼bergeschweiÃŸt, sodass die originalen nun wirlkich nichtsmehr taugen... naja neue sind bestellt... die ganzen anderen LÃ¶cher ziehen sich fast Ã¼ber die ganz Karosse: "ScheinwerferhÃ¶len", TÃ¼raufhÃ¤ngungen, Trittkante Ã¼ber der Schwellern, B-SÃ¤ulen, hintere und vordere KotflÃ¼gel (bis jetzt nur aussen gesehen, in den RadlÃ¤ufen wurde noch nicht weiter nachgeschaut), dann die ganzen fenstereinlÃ¤sse hintere Fenster und Heckscheibe...
Ich hoffe das wir nicht noch allzusehr finden, das wird so schon ne tolle schweiss- und blechanfertigungsarbeit...
Naja, ich werde das ganze nochmal mit meinem Kumpel bequatschen, habe ja schliesslich nicht die alleinige Entscheidungsgewalt.

Aber wie gesagt, erstmal ein dickes Danke, wÃ¼rde mich natÃ¼rlich Ã¼ber weitere Anregungen freuen!

MfG der Bobby

10. Restauration

geschrieben von Radnor am 16.06.04 11:37

Hi Bobby,

wie sich das anhÃ¶rt, habt Ihr die Karosse noch nicht genau begutachtet. Dazu wÃ¼rde ich Euch allerdings dringend raten.

Besonderes Augenmerk solltet Ihr auf die Rahmen im Bereich der Befestigung des MotortrÃ¤gers und dessen Verlauf nach vorne halten. Oftmals sind diese im Kurvenbereich noch vorne sehr stark vom Rost befallen.

Auch sind die Rahmen hinten im Bereich der Spiralfederaufnahmen und nach hinten oft ein groÃŸer Rostherd.

Sollten diese o.g. Rahmenteile bereits stark durchrostet sein, kÃ¶nnte das unter UmstÃ¤nden schon das *Aus-Kriterium* fÃ¼r die Karosse darstellen, da sich dann oftmals eine Restaurierung nicht mehr lohnt.

Bitte begutachtet die Karosse deshalb genau, bevor Ihr viel Geld fÃ¼r Blechteile ausgebt und hinterher evtl. feststellen mÃ¼ÃŸt, daÃŸ sich die Restaurierung nicht mehr *rechnet*

Hoffe sehr, daÃŸ Ihr keine bÃ¶se Ãœberraschung erlebt.

klaus

11. Restauration

geschrieben von Projekt-3 am 16.06.04 12:41

Hy Bobby ;
Klaus hat schon eine Menge Problemstellen genannt ,du selber nanntest ebenfalls schon KotflÃ¼gel v + h ,schaut euch auch unteres Luftleitblech ,BatterietrÃ¤ger ,und im vorderen Radhaus greif mal nach "hinten-oben" (Ãœbergang von A-SÃ¤ule auf KotflÃ¼gelbefestigungskante) dort ist ein Sims ,kannst du dort von oben "reingreifen mangels Blechsubstanz " wirds heikel !Eine Fachgerechte Reparatur erfordert die Abnahme des KotflÃ¼gels !
Also grÃ¼ndlich durchschauen und realistisch den Aufwand durchrechnen ,GT-Blech ist rar und TEUER !!
GruÃŸ Walter

12. Restauration

geschrieben von Bobby am 16.06.04 12:46

okay, danke wir werden die problemstellen mal am wochende checken...
hoffe das ihr nicht rechtbehaltet *seufz*
das mit der raritÃ¤t und den preisen haben wir auch schon schmerzlich feststellen mÃ¼ssen

ich hab ja noch ein verlockendes angebot fÃ¼r ne komplette Karosse fÃ¼r 450â‚¬... der besitzer meint sie ist noch relativ gut erhalten.. vielleicht sollten wir das mal ins auge fassen...

MfG der Bobby

13. Restauration

geschrieben von GT-Yeo am 16.06.04 16:06

Hi,

ich schlieÃŸ mich den anderen an - schau dich wenn sich der Aufwand nicht lohnt/rechnet - nach was anderem um.
Passend dazu hab ich heute das erlebt:

http://www.sub3-forennet.de/cgi-sub3/ohf...splay&num=18055

Hoffe die dir angebotene Karosse sieht nicht so aus

MFG
Rouven

14. Restauration

geschrieben von Hubi am 17.06.04 09:56

Hallo!
Also nun paar Worte zum Thema schweiÃŸen..
Auf gar keinen Fall sollte man einfach aufdoppeln und Ã¼ber den Rost und das alte Blech eins drÃ¼bersetzen. Zwischen den beiden Blechen werkt dann lustig der Rost und das neue Blech rostet im Zeitraffer. Kann das von meinem GT voll bestÃ¤tigen. Hab die letzten beiden Wochenenden damit verbracht nen halben Quadratmeter aufgedoppelte Bleche rauzuflexen (5 Trennscheiben verbraucht!).
So sollte manÂ´s machen:
erstmal das angerostete und durchgerostete Teil raustrennen (werden komplette Karosserieteile ersetzt,die originalen SchweiÃŸpunkte mit SchweiÃŸpunktbohrer ausbohren)
- kleine LÃ¶cher von Zierleisten: Kupferklotz darunterlegen und einfach nen SchweiÃŸpunkt aufÂ´s Loch setzen - glattschleifen (erst Schruppscheibe, dann FÃ¤cherscheibe). Meistens muÃŸ man dann nicht mal Spachteln oder verzinnen, die leichte Unebenheit geht beim FÃ¼ller schleifen raus.
- GrÃ¶ÃŸere LÃ¶cher an nichttragenden Teilen an denen kein Verzug erwartet wird schweiÃŸ ich bÃ¼ndig und verschleif dann die SchweiÃŸnaht so das man nichts mehr sieht, der Rost hat hier Ã¼berhaupt keine AngriffsflÃ¤che mehr. Vorsicht, die SchweiÃŸnaht ist immer hÃ¤rter als das restliche Blech, bei beanspruchten Teilen besteht die Gefahr des reiÃŸens!
- grÃ¶ÃŸere LÃ¶che an tragenden Teilen und Rep.-Bleche (RadlÃ¤ufe/Schweller ect.):
Hier wird das Blechteil mit einer Abkanntzange nach hinten um 1mm abgesetzt und da neue Teil dann ca. 5-10mm Ã¼berlappend aufgepunktet. Steht keine PunktschweiÃŸzange zur verfÃ¼gung, kann mit einer Lochzange im Abstand von 10-30mm gelocht und dann mit dem SchutzgasschweiÃŸgerÃ¤t aufgefÃ¼llt werden.
Ganz wichtig ist hier das der Ã¼berlappende Bereich mit einer hitzefesten SchweiÃŸpaste bestrichen wird. Die flieÃŸt beim SchweiÃŸen um den SchweiÃŸpunkt ohne zu verbrennen und konserviert spÃ¤ter die Ãœberlappung. Sonst entsteht wieder ein potentielles Rostnest!
Bei vorgrundierten Teilen ersetze ich den schwarzen Transportlack durch Rostschutzfarbe. Der schwarze Lack haftet meist nicht richtig auf dem Blech oder ist teilweise sogar auf Rost aufgetragen worden.
schwiÃŸende GrÃ¼ÃŸe Hubi